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Korrektur war gestern - Seite 2
Auf den Verkaufslisten stehen laut Salaorno US-Aktien, etwa in Form des iShares S&P 500 (WKN 264388). Laut Commerzbank trennen sich Anleger zudem von ihren währungsgesicherten Japan-Engagements (WKN A1H53P) und setzen stattdessen auf die nicht gehedgten Varianten (WKN 794361, A0DPMW). Aufgrund des Yen-Verfalls waren Investoren ohne Wechselkursabsicherung im vergangenen Jahr schlecht gefahren, die erfreuliche Entwicklung am japanischen Aktienmarkt wurde durch den Yen-Verfall konterkariert. Jetzt gehen Investoren offenbar davon aus, dass die Yen-Schwäche vorbei ist.
Japanische Aktien besonders unter Druck
Vor allem Tracker japanischer Aktien seien zuletzt besonders stark unter Druck geraten – genauso wie der Markt in Tokio selbst. Auch Schröttle bestätigt diese Tendenz, merkt allerdings an, dass
Händler an der Tokioter Börse am heutigen Dienstag schon wieder von jeder Menge Kauforders berichtet hätten.
Unter den Schwellenländeraktien werden laut Sengfelder sowohl breite Indizes wie der MSCI Emerging Markets (WKN A0HGZT) verkauft, als auch auf asiatische Aktien fokussierte Indizes (WKNs
LYX0AB, DBX1AE) sowie Indizes einzelner Länder, wie etwa Malaysia (WKN LYX0CW).
Einen leichten Kaufüberhang meldet Sengfelder lediglich für den Lyxor ETF MSCI USA (WKN A0JMFG) und den iShares S&P 500 UCITS ETF (Acc) (WKN A0YBR6). „Von Euphorie kann man aber auch hier
nicht sprechen, es wurde unter dem Strich lediglich etwas mehr gekauft als verkauft“, ergänzt der Market Maker jedoch.
Schwellenländer-Ausverkauf beendet
Daneben wird Salaorno zufolge auf Emerging Markets-ETFs wieder zugegriffen, Käufer konzentrierten sich auf breite Indizes. „Wenn regionale Schwerpunkte gewählt werden, dann ist es eher Asien (WKN LYX0AB) als Lateinamerika.“ Die Commerzbank berichtet unterdessen von Abgaben – allerdings auf sehr niedrigem Niveau. „Schwellenländer spielen derzeit kaum eine Rolle, sie machen nur 3 Prozent unserer Umsätze aus“, bemerkt Bartels. „Große Auswirkungen durch die Emerging Markets-Krise konnten wir hier an der Börse nicht erkennen“, bemerkt auch Sattler. Der umsatzstarke iShares MSCI Emerging Markets (WKN A0HGZT) hat seinen Abwärtstrend nicht fortgesetzt, sich aber auch noch nicht merklich erholt: In den vergangenen drei Monaten hat der ETF 7,6 Prozent an Wert verloren.
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Hin und Her in Renten-ETF
Eher ruhig zu geht es im Geschäft mit Renten-ETFs. „Die Musik spielt eindeutig in Aktien“, meint Salaorno. Wenn überhaupt gehandelt werde, dann gerne Riskanteres: „Wir sehen etwas mehr Interesse an High Yield-Renten.“ Der Commerzbank zufolge entscheiden sich Anleger vor allem für deutsche (WKN 628948) und US-amerikanische Staatsanleihen (WKNs A1W3V0, A1JRC9) kürzerer Laufzeit, abgestoßen würden hingegen Unternehmensanleihen- und europäische Staatsanleihen-ETFs.
von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 11. Februar 2014