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    Egbert Prior  4919  2 Kommentare Mifa: Pleiten, Pech und Platten

    Carsten Maschmeyer hat einen Platten. Der Gründer des AWD sicherte sich 2011 ein knappes Drittel am Fahrradhersteller zu Kursen um die 4 Euro. In wenigen Monaten trieb der „Maschi-Effekt“ die Aktie auf mehr als 11 Euro. Doch jetzt ist die Luft raus. Eine Gewinnwarnung schickte die Aktie letzten Donnerstag in den Keller. Für „nur“ 3 Euro kann jetzt jeder günstiger kaufen, als der glamouröse Milliardär. Lohnt sich das? – Der Börsenwert ist auf knapp 30 Millionen geschrumpft. Dem stand 2012 immerhin 111 Millionen Umsatz entgegen. Freilich ist die Gewinnmarge seit Jahren mickrig. 2012 wurden lediglich 1 Million nach Steuern verdient.

    Jetzt schockte Mifa mit einer Gewinnwarnung, derzufolge für 2013 mit 15 Millionen Verlust zu rechnen ist. In einer Presseerklärung macht das Unternehmen „nicht eingetroffene Umsatzerwartungen“ für die Misere verantwortlich. Außerdem sei der Materialaufwand in der Buchhaltung zu niedrig ausgewiesen. Der Aufsichtsrat hat angekündigt, diese Fehlbuchungen „intensiv“ zu überprüfen, gegebenenfalls unter Hinzuziehung von externen Sachverständigen. Das klingt alles so, als würde es noch schlimmer kommen. Hoeneß läßt grüßen. Beunruhigend auch, daß der bisherige Alleinvorstand Peter Wicht „derzeit krankheitsbedingt nicht zur Verfügung“ steht. Seine Funktion hat „bis auf weiteres“ der neubestellte Finanzvorstand Hans-Peter Barth übernommen, der als Wirtschaftsprüfer Licht ins Dunkel bringen soll. Vorsorglich wurde der Termin der Bilanzvorlage von April auf Juni verschoben.

    Um die Ohren fliegen könnte Mifa auch ein im August plazierter 25 Millionen Bond. Vermutlich können aufgrund der schlechten Zahlen zuvor vereinbarte Anleihebedingungen nicht eingehalten werden. In diesem Fall können Gläubiger ihr Geld zurückfordern. Aber es gibt auch einen Lichtblick, Mifa könnte gerettet werden. Hero Cycles, der nach eigenen Angaben größte Fahrradproduzent der Welt, will sich mit rund 27% beteiligen. Eine entsprechende Kapitalerhöhung würde etwa 7 Millionen in die Firmenkasse spülen. Ob das reicht? – Das hängt ganz davon ab, ob bei Mifa noch weitere Leichen im Keller liegen. Um zu retten, was noch zu retten ist, trennen wir uns von unseren Mifa-Aktien mit Verlust.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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