Wikileaks-Gründer Assange
Whistleblower Snowden arbeitet nicht mit russischem Geheimdienst zusammen
Laut Wikileaks-Gründer Julian Assange hat die Enthüllungsplattform sichergestellt, dass NSA-Whistleblower Edward Snowden nicht für Geheimdienste arbeitet – auch nicht für den russischen
FSB.
„Wir haben 40 Tage mit ihm am Flughafen in Moskau und etwa drei bis vier Monate in Russland verbracht, um sicherzustellen, dass er sich zu keinerlei Mitarbeit gegenüber Geheimdiensten verpflichtet
– auch nicht gegenüber dem russischen Geheimdienst“, sagte Assange dem Wall Street Journal Deutschland via Satellitenverbindung auf der Messe World Hosting Days in Rust. „Herr Snowden ist ein
unabhängiger Akteur”, fügte Assange hinzu. Russland habe in diesem Fall richtig gehandelt, als es Snowden Asyl gewährte.
Die britische Journalistin und Wikileaks-Mitarbeiterin Sarah Harrison hatte Snowden von Hongkong nach Moskau begleitet und gilt nach den von Snowden veröffentlichten Geheimdokumenten des
US-Geheimdienstes NSA und des britischen Geheimdienstes GCHQ, die eine Massenüberwachung des Internets belegen, als seine Vertraute. Seit dem 2. November 2013 lebt sie in Deutschland.
Laut Assange hat die Verschlüsselungstechnik von Wikileaks die Flucht von Snowden ermöglicht. Daher vertraue er auch auf Verschlüsselung, so lange sie von seinem Team eingesetzt werde. Bei
Verschlüsselungsprodukten von Unternehmen lasse er dagegen mit Verweis auf die enormen Geldmittel, die der NSA zur Bestechung von Anbietern zur Verfügung stehen, Vorsicht walten.
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Darüber hinaus freut sich Assange darüber, dass Geheimdienste nun offensichtlich die Arbeit von Wikileaks übernehmen. Angesichts der jüngsten Enthüllungen in der Türkei und der Ukraine, die
offensichtlich von Geheimdiensten ans Licht der Öffentlichkeit gebracht wurden, sagte er gegenüber Wall Stret Journal Deutschland: „Ich glaube, dass das eine sehr positive Entwicklung ist, dass
Geheimdienste in unsere Fußstapfen treten und ihre geopolitischen Kämpfe mit der Wahrheit austragen.“