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     3920  1 Kommentar Griechenland: Verdreifachung!

    Es gibt Dinge, die man auf den ersten Blick gar nicht glaubt. Und damit meine ich gar nicht die Tatsache, dass man auf die Eingabeseiten von Wallstreet- Online nicht mit dem Internet-Explorer zugreifen kann, wie am letzten Wochenende, so dass meine Kolumne ausfallen musste.

     

    Nein, ich meine die griechischen Anleihen. Wussten Sie, dass diese sich seit dem Schuldenschnitt vor fast genau zwei Jahren verdreifacht haben?! Da braucht man keinen Renditerechner, um das in eine Jahresrendite umzurechnen.

     

    Nach dem Schuldenschnitt standen die neuen Anleihen Griechenlandes im Schnitt bei 23 Prozent ihres Nominalwertes, heute bei 75 Prozent.

     

    Und die magische Formel für Altinvestoren lautet:

     

    Nominal 100 Euro alt --à 15 Euro + 31,5 * Kurswert der neuen Anleihen

     

    Für 100 Euro alte gab es 15 Euro vom Rettungsschirm und 31,5 Euro nominal neue Griechenlandanleihen in gestaffelten Laufzeiten. Für den aktuellen durchschnittlichen Kurs von 75 Prozent dieser Anleihen ergibt sich damit für nominale 100 Euro vor dem Schnitt ein Wert von 38,63 Euro.

     

    Wer also, so wie ich, damals kurz vor der Umstellung in großem Stil Anleihen zu 30 oder knapp darüber gekauft hat, liegt jetzt im Gewinn. Das war lange Zeit unvorstellbar, und ich habe mich für einen Riesenidioten gehalten. Doch jetzt sind das mehr als 20 Prozent Gewinn auf zwei Jahre. Yappadappaduh!

     

    Da habe ich schon schlechtere Investments gemacht.

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Griechenland: Verdreifachung! Yappadappaduh!