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    Baader Bond Markets  799  0 Kommentare "Und wieder greift Draghi in den Gifttopf"

    9. Oktober 2014. München (Baader Bank). Jetzt will Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) also noch einmal in den Gifttopf greifen. Mindestens zwei Jahre lang gedenkt die EZB Covered Bonds und Kreditverbriefungen anzukaufen, um die lahmende Konjunktur in den südlichen Euro-Ländern anzukurbeln. Das ist vor allem deshalb problematisch, weil die Notenbank nach Draghis Vorstellungen auch Kreditverbriefungen, also Asset Backed Securities, mit zweifelhafter Bonität, etwa aus Zypern oder Griechenland, aufzukaufen plant. Die Papiere sollen zwar mindestens mit „BBB-" geratet sein, also oberhalb der so genannten Ramsch-Schwelle, aber für Papiere aus Griechenland und Zypern gibt es jedoch Ausnahmen, so dass aus diesen Ländern auch Papiere mit einer geringeren Bonität aufgekauft werden können.

    Sicher birgt dieses Vorgehen eine innere Logik: Denn um die Banken überhaupt entlasten zu können und ihnen damit Spielraum für neue Kredite zu ermöglichen, muss man sie von Engagements mit schlechter Bonität befreien. Damit aber nimmt die EZB ein hohes Risiko auf sich und droht zur Bad Bank von Europa zu werden – zugespitzt eben ein Institut, bei dem Schrottpapiere abgeladen werden können. Ob die Absicht der EZB, nur bonitätsstarke Verbriefungen aufkaufen zu wollen, gegen die Anhäufung von Schrottpapieren hilft, muss sich erst noch zeigen. Ebenso umstritten ist, inwieweit der Umstand, dass Zypern und Griechenland unter den Rettungsschirm ESM geschlüpft sind, gegen die Gefahren, die in Kreditverbriefungen aus diesen Ländern lauern, schützt.

    Wie dem auch sei, mit dem Aufkauf von Papieren zweifelhafter Bonität werden der EZB und damit letztendlich dem Steuerzahler die Ausfallrisiken der in den Paketen gebündelten Kredite übertragen. Es bestehe die Gefahr, das Kreditverbriefungen schwächerer Qualität zu überhöhten Preisen gekauft würden, sagte dazu Bundesbank-Präsident Jens Weidmann dem „Focus“. Und damit würde diese Maßnahme einen erneuten Sündenfall der EZB darstellen. Das drittgrößte Euroland Italien erwägt indessen, den neuen Krisenkurs der EZB zu stützen. So denkt man offenbar im Finanzministerium in Rom darüber nach, Staatsgarantien für Papiere minderer Qualität zu geben. Damit könnten diese auch von der EZB aufgekauft und die verkaufenden Banken entlastet werden.

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    Baader Bond Markets "Und wieder greift Draghi in den Gifttopf" Stopp 9. Oktober 2014. München (Baader Bank). Jetzt will Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) also noch einmal in den Gifttopf greifen. Mindestens zwei Jahre lang gedenkt die EZB Covered Bonds und …