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     4761  3 Kommentare Anleger reißen sich um Silbermünzen

    Eine Korrelation zwischen dem Markt für Papiersilber, sprich dem Futures-Markt, und der physischen Nachfrage nach dem Edelmetall gibt es leider schon lange nicht mehr. Denn während die Kurse am Futures-Markt auf das niedrigste Niveau seit 2010 eingebrochen sind, ist die US-Münzprägeanstalt bei Silbermünzen wegen der rasant gestiegenen Nachfrage ausverkauft. Ein Indikator macht Silber-Fans allerdings Mut.

    Der Silberpreis scheint keinen Boden zu finden: Inzwischen rückt das Fünf-Jahres-Tief vom Februar 2010 bei 15 Dollar je Unze bedrohlich nahe. Gegenüber dem 2011er-Rekordhoch ist die Notierung um 70 Prozent eingebrochen. Ein Teil des jüngsten Rückgangs kann zwar damit erklärt werden, dass sich die Perspektiven für die Weltwirtschaft deutlich eingetrübt haben. So hatte der Internationale Währungsfonds die Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft für 2015 von vier Prozent auf 3,8 Prozent gesenkt. Das hört sich auf den ersten Blick zwar nicht viel an.

    Rohstoffe_Silber_7Allerdings würde das die Nachfrage nach Silber merklich dämpfen. Denn 50 Prozent der Nachfrage stammt aus Industrieanwendungen, wie der Solarbranche. Dagegen liegt der Anteil bei Gold bei lediglich zehn Prozent. Ein derart massiver Ausverkauf bei Silber kann anhand der Eintrübung der Weltwirtschaft allerdings bei Weitem nicht erklärt werden. Das liegt vielmehr an den massiven Verkäufen am Futures-Markt. Dabei setzen Hedgefonds und andere spekulative Investoren darauf, dass der Preis unabhängig von der physischen Nachfrage weiter fällt.

    US-Münzprägeanstalt bei Silbermünzen ausverkauft

    Silber in $ auf 10 Jahre

    Silber in $ auf 10 Jahre

    Während der Preis des Edelmetalls nach unten rauscht, schießt die physische Nachfrage nach oben. So sind die Verkäufe von American Eagle Silbermünzen der US-Münzprägeanstalt im Oktober um 40 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 5,79 Mio. Unzen nach oben geschossen. Das war der höchste Wert seit Januar 2013. Zuletzt gab die US-Münzprägeanstalt bekannt, dass sie bei American Eagle Silbermünzen ausverkauft sei. „Wegen der enormen Nachfrage der vergangenen Wochen sind wir vorübergehend ausverkauft“, sagte ein Sprecher der Prägeanstalt.

    Die Nachfrage bei den Kollegen der Royal Canadian Mint (RCM) ist ebenfalls so stark, dass die kanadische Münzprägeanstalt den Verkauf von Silbermünzen seit September rationiert hat. Entsprechend schwer haben es Edelmetallhändler, an kanadische Maple Leaf Silbermünzen ranzukommen. Und in Österreich erfreuen sich die Wiener Philharmoniker Silbermünzen großer Beliebtheit. Die Nachfrage nach Münzen und Barren hatte laut dem Branchenverband The Silver Institute im Jahr 2013 mehr als ein Drittel der weltweiten Nachfrage nach dem Edelmetall ausgemacht.

    Silber ist preiswert

    Nachdem der Preis von Silber in den vergangenen Monaten deutlich stärker gefallen ist, als der von Gold, ist Silber im Vergleich zu dem großen Bruder sehr günstig. Eine Unze Gold kostet derzeit so viel wie 74,5 Unzen Silber. Das ist ein Fünf-Jahres-Hoch und zeigt, wie günstig derzeit Silber ist. In den vergangenen 10 Jahren hatte der Schnitt bei lediglich eins zu 57,75 gelegen.

    Silber-Fans nutzen die niedrigen Preise, um ihre Edelmetallbestände weiter aufzustocken. Viele Anleger sind der Überzeugung, dass mittel- und langfristig der Preis von der physischen Nachfrage bestimmt und daher deutlich zulegen wird. Wenn der Goldpreis nach oben drehen sollte, könnte der „kleine Bruder“ dabei überproportional stark zulegen.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Anleger reißen sich um Silbermünzen Eine Korrelation zwischen dem Markt für Papiersilber, sprich dem Futures-Markt, und der physischen Nachfrage nach dem Edelmetall gibt es leider schon lange nicht mehr. Denn während die Kurse am Futures-Markt auf das niedrigste Niveau seit 2010 …