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    Pulverfass US-Dollar  9231  0 Kommentare Bricht in den Emerging Market die Hölle los?

    Ticktack – die Zeit läuft. In knapp zwei Wochen ist Weihnachten und langsam aber sicher läuft die Zeit zum Geschenke kaufen davon. Aber nicht nur aus diesem Grund tickt die Uhr. Denn wesentlich dramatischer als der Weihnachtsendspurt ist folgender Hinweis: Wir sitzen auf einer tickenden Zeitbombe.

    Die „Welt“ nennt es die „Zehn-Billionen-Dollar-Zeitbombe“ und meint damit den riesigen Schuldenberg, den Staaten, Unternehmen und private Haushalte über die Grenzen hinweg angehäuft haben.

    Na gut, dass die Welt in Schulden versinkt, ist an für sich nichts Neues. Im Gegenteil, ohne Schulden würde das System des Kapitalismus erst gar nicht funktionieren. Und trotzdem drohen die Schulden nun zum „existenziellen Risiko“ zu werden. Schuld daran ist der starke US-Dollar.

    Vermögen schmilzt, Schuldenberg wächst

    Es ist irgendwie paradox. In Zeiten von Niedrig- und Negativzinsen müssen Sparer mehr denn je um ihr Erspartes fürchten. Dank Inflation verliert das auf den Bankkonten geparkte Geld ohnehin schon an Wert, jetzt lassen die Zinsen das Ersparte erst recht schmelzen (Siehe: Strafzinsen auf Bankguthaben - Dammbruch oder ökonomisches Verhalten?). Wie schön wäre es, wenn dann wenigstens auch der Schuldenberg schmelzen würde. Aber leider ist die Realität eine andere. Während das Geld auf den Sparbüchern immer weniger wird, klettern die Schulden in die Höhe – und das ganz ohne Zutun der Schuldner.

    Denn es liegt nicht etwa am Weihnachtsshopping oder einem neuen Kreditrausch, dass der Schuldenberg wächst und wächst. Nein, vielmehr sorgt der starke US-Dollar für eine immer größer werdende Schuldenlast.

    US-Dollar bedroht Weltfinanzsystem

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    Der US-Dollar notiert in diesem Jahr so stark wie seit Jahren nicht mehr. Laut „Welt“ hat er im Vergleich mit den wichtigsten Handelswährungen allein seit Juli 13 Prozent zugelegt. Besonders dramatisch ist die Aufwertung gegenüber krisengebeutelten Währungen wie dem russischen Rubel oder der ukrainischen Hrywnja (Lesen Sie hierzu: Russlands Zentralbank und ihr mühsamer Versuch, den Staatsbankrott zu verhindern). Aber auch gegenüber dem Euro hat der US-Dollar zuletzt deutlich zugelegt.

    Das Problem: Der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zufolge werden 63 Prozent aller Auslandsschulden in US-Dollar gehalten. Steigt die Währung, so steigen damit automatisch auch die Schulden. Der Höhenflug der Leitwährung wird auf diese Weise zur Bedrohung für das gesamte Weltfinanzsystem. Es droht eine Schuldenkrise von gewaltigem Ausmaß – vor allem in den Schwellenländern.

    Laut „Welt“ belaufen sich die auf US-Dollar lautenden Anleihen der Schwellenländer auf 2,6 Billionen US-Dollar. Zusammen mit drei Billionen US-Dollar aus länderübergreifenden Bankdarlehen ergebe sich daraus eine Schuldenlast, die in etwa der Wirtschaftskraft Japans entspreche. „In den Emerging Markets könnte bald die Hölle losbrechen“, zitiert das Blatt Hans Redeker. Der Chefwährungsstratege bei Morgan Stanley warnt vor sich gegenseitig verschärfenden Krisensymptomen und einer daraus resultierenden Kettenreaktion.

    Rohstoffpreise könnten Schuldenblase platzen lassen

    Die Gefahr einer Schuldenkrise in den Schwellenländern wird befeuert durch den gleichzeitigen Preisverfall bei den Rohstoffen. Für viele dieser Länder sind Rohstoffexporte die wichtigste Einnahmequelle. Doch während der US-Dollar in die Höhe klettert, stürzen die Rohstoffpreise in die Tiefe. Vor allem der Ölpreis befindet sich seit Monaten auf dramatischer Talfahrt. Das ist insofern problematisch, als gerade die in US-Dollar notierten Preise sinken und den Schwellenländern damit genau jene Einnahmen wegbrechen, die sie so dringend für ihre Schuldentilgung benötigen. Das verheißt nichts Gutes. Die Uhr tickt – und mit ihr die Zehn-Billionen-Dollar-Bombe.

    US-Dollar - Russischer Rubel im Ein-Jahreschart

    US-Dollar - Euro im Ein-Jahreschart

    Ölpreis (Brent) im Ein-Jahreschart

     




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    Pulverfass US-Dollar Bricht in den Emerging Market die Hölle los? Ticktack - die Zeit läuft. In knapp zwei Wochen ist Weihnachten. Aber die Uhr tickt auch aus einem anderen Grund: Wir sitzen auf einer gewaltigen Schulden-Zeitbombe - und sie könnte bald platzen.

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