ZINNECKERS GEDANKEN
2015 – Wirtschaftsentwicklung, Einflussfaktoren und Kapitalmarktaussichten - Seite 3
Kapitalmarktaussichten
Was bedeutet das für die Kapitalmärkte und für die Anlageentscheidungen der Investoren? Aus vielen Ländern hat bereits wieder die Kapitalflucht in vermeintlich sichere Häfen eingesetzt und diesmal besonders in den US Dollar Raum. Das wird auch so bleiben, es sei denn, es würde sich Grundlegendes an der Preisentwicklung, den Wachstumsraten oder dem brisanten politischen Umfeld in Osteuropa und Nahost ändern. Es ist also damit zu rechnen, dass sich der US Dollar auch weiterhin über das Jahr hinweg verteuern wird. Aus Sicht der technischen Wertpapieranalyse befindet sich der US Dollar gemessen am US Dollar Index bereits seit dem 4. Quartal in einem neuen Bullenmarkt. Ein weiterer Aspekt ist seit einiger Zeit die Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen Bundes- und US Staatsanleihen von 1,62 Prozent, seit vielen Jahren ein Rekordhoch. Ähnliches gilt auch weiterhin zwischen dem Bund und den westlichen Mittelmeerländern. In diesem deflatorischen Umfeld ist deshalb eine weitere Verringerung der Zinsdifferenzen nicht auszuschließen, zumal mit einem nachhaltigen Anstieg der deutschen Zinsen nicht zu rechnen ist.
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Für die westlichen Aktienmärkte werden die Zukunftsaussichten im Wesentlichen durch die politischen Weichenstellungen bestimmt und nur noch bedingt durch die Gewinnentwicklung. Da die Börsen
relativ hoch bewertet sind, das gilt vor allem für die USA, werden Investoren wie schon in 2014 nicht einen Markt in seiner Gesamtheit kaufen, sondern vielmehr über die selektive Aktienauswahl
ihren Investitionsgrad steuern. Dabei sollten die fundamentalen Auswahlkriterien, wie hohe Eigenkapitalfinanzierung, globaler Produktauftritt und Produktinnovation, interne Gewinndynamik, freier
Cashflow und steigende Dividenden die wichtigen Auswahlkriterien bleiben.