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    Geschlossene Fonds  24372  0 Kommentare Droht Anlegern von geschlossenen Öl-Fonds der Ruin? Die Anzeichen sind alarmierend!

    Wohin mit seinen Ersparnissen? In Zeiten von Niedrig- und Negativzinsen sind rentable Investitionsmöglichkeiten rar gesät und nicht jeder ist ein Börsenprofi. Viele glauben sich deshalb auf ihren gesunden Menschenverstand verlassen zu können – und werden schamlos ausgenutzt. Vor allem am Grauen Kapitalmarkt versprechen Anbieter ahnungslosen Anlegern oftmals das Blaue vom Himmel. Ehe diese merken, welchem Geschäft sie da auf den Leim gegangen sind, ist es zu spät, das Geld futsch. Ein solches Schicksal könnte bald private Ölanleger ereilen. Die Anzeichen sind alarmierend.

    Geschlossene Fonds basieren auf einem einfachen Prinzip. Jemand verfolgt ein bestimmtes Investitionsziel und braucht dafür das nötige Startkapital. Das kann der Bau eines Schiffs sein, einer Immobilie und so weiter. Der Emittent rührt solange die Werbetrommel, bis er genügend Geld beisammen hat. Dann wird der Fonds geschlossen und Anlegern hoffen, bald die Früchte ihrer Investition in Form von jährlichen Ausschüttungen ernten zu können. Schließlich verheißen die prognostizierten Renditen so einiges.

    Rendite lockt viele in geschlossene Öl-Fonds

    Das war bis vor Kurzem auch beim Öl so. Logisch, wir alle wissen, wie abhängig wir momentan und in absehbarer Zukunft vom schwarzen Gold sind. Und wir alle wissen auch, oder besser wussten, spätestens beim Gang zur Zapfsäule, wie viel Geld sich mit Öl machen lässt. Ölfelder, Ölbohrungen – das alles klang vor allem nach einem: viel Profit. Ein Blick auf die stabil hohen Ölpreise tat sein Übriges, um Anleger von einer Investition in geschlossene Öl-Fonds zu überzeugen. Da kann doch eigentlich nichts schiefgehen, dachten viele. Fondsgesellschaften wie Energy Capital Invest (ECI), Nordic Oil oder Texxol empfingen die ölwütigen Anleger mit offen Armen. Einem Bericht der „WirtschaftsWoche“ zufolge sollen sie über geschlossene Fonds, stille Beteiligungen und Anleihen 800 bis 900 Millionen Euro eingesammelt haben.

    Öl-Crash bringt Fondsgesellschaften in Bedrängnis

    Mittlerweile aber hat sich die Lage grundlegend geändert: Öl hat in den vergangenen Monat massiv an Wert verloren, Experten rechnen in naher Zukunft mit einem dauerhaft niedrigerem Ölpreis. Zu niedrig für immer mehr Ölunternehmen. Sie müssen vor dem Ölpreiskrieg kapitulieren. Nicht nur das Nordseeöl steht vor dem Kollaps (wallstreet:online berichtet), auch in den USA droht aus dem Öl-Traum ein Öl-Trauma zu werden.

    Was bedeutet das für die Anleger der geschlossenen Öl-Fonds? Nichts Gutes, zumindest wenn es nach der „WirtschaftsWoche“ geht. Sie hat einige der Fondsanbieter unter die Lupe genommen. Dabei zeigt sich durchweg: Sie alle scheinen sich negativ zu entwickeln. Doch anstatt offen damit umzugehen, versuchen viele von ihnen die Verluste zu verschleiern.

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    Beispiel Nordic Oil:

    Im Bericht wird die Bilanz des „Nordic Oil USA 1“ als „besonders düster“ bezeichnet. Das Eigenkapital von neun Millionen Euro in 2009 hat sich in knapp drei Jahren fast halbiert. Nordic Oil schiebt das unter anderem auf die Ausschüttungen an die Anleger. Allerdings muss das Eigenkapital ja nur dann herhalten, wenn die Ausschüttungen nicht von den Gewinnen bezahlt werden können, oder? Demzufolge scheint der Fonds alles andere als rentabel zu sein.

    Vor diesem Hintergrund ist es umso bedenklicher, dass Nordic Oil zu Beginn des Jahres drei Fonds in die „Nasco Energie und Rohstoff AG“ umgewandelt hat. Unter den betroffenen Fonds ist mit „Nordic Oil USA 2“ auch ein Fonds, der 2016 eigentlich ausbezahlt werden müsste, heißt es in dem Bericht. Indem Nordic Oil den Fonds aber kurzerhand in eine Aktiengesellschaft einbringt, müssen sie die Anleger nicht ausbezahlen. Besonders bitter für die Anleger: Nicht nur, dass sie nur kurz zuvor informiert wurden. Noch ist zudem unklar, wann sie ihre Aktien (die sie ja jetzt besitzen) verkaufen können. Das geht nämlich nur nach einem Börsengang, merkt die „WiWo“ an.

    Beispiel Energy Capital Invest:

    Anders als Nordic Oil versucht die "Energy Capital Invest" zwar nicht, die Ausschüttungen der Fonds zu umgehen, doch genau das lässt die Sache so verdächtig erscheinen. Trotz bescheidener Förderergebnisse, haben die ECI-Anleger pünktlich zum Stichtag ihr Geld auf dem Konto. Das ist insofern verwunderlich, als die Mehrzahl aller ECI-Fondsgesellschaften laut Geschäftsberichten keinen bilanziellen Gewinn abgeliefert hätte, heißt es in dem Bericht. Doch woher kommt dann das Geld? Der Verdacht: ECI könnte das Geld aus alten Fonds in neue umschichten. ECI bestreitet ein solches Vorgehen aber vehement.

    Beispiel Texxon:

    Auch hier gibt es nichts schönzureden. Dem Bericht zufolge sei Texxon „überschuldet, das Eigenkapital negativ“. Das gehe aus dem Geschäftsbericht Ende 2013 hervor. Bei Texxon versucht man indes zu beschwichtigen. Es gebe noch „stille Reserven“.

    Doch nicht nur die Reserven sind bei Texxon still, sondern auch die Anleger. Über sogenannte „stille Beteiligungen“ haben sie keinerlei Mitspracherecht, sind dafür zwar zu 75 Prozent am Gewinn beteiligt, aber eben auch am Verlust. Heißt: Geht Texxon pleite, verlieren die Anleger ihr Geld.

    Es gibt kein Entkommen

    Dieses Problem besteht auch bei den Anlegern der übrigen Fondsgesellschaften. Wie die „WirtschaftsWoche“ in einem früheren Artikel berichtet, haben viele von ihnen über „Namensschuldverschreibungen“ oder eben solchen stillen Beteiligungen in die geschlossenen Fonds investiert. Damit haben sie nicht nur keinerlei Mitspracherecht und laufen überdies Gefahr, teils große Verluste einzufahren. Sie können sich darüber hinaus nicht aus ihrer Misere befreien, da beide Anlageformen nicht vorzeitig verkauft werden können.

    Damit ist das Schicksal der Anleger an das Schicksal der Fonds gekoppelt. Ein Entrinnen gibt es nicht. Und die Performance vieler Fonds, ebenso wie das Verhalten einiger Fondsgesellschaften, gibt Anlass zu größter Sorge.

    Die Firma, die die Anleger für die Namensschuldvertreibungen von ECI zu gewinnen versucht, ist im Übrigen ein alter Bekannter. Es handelt sich um den Finanzvertrieb Dima24, gegen dessen ehemaliger Eigentümer Malte Hartwieg – auch und vor allem dank Recherchen von wallstreet:online- wegen des Verdachts der Kapitalanlagebetrugs ermittelt wird (Siehe: Die Spur des Geldes führt nach Liechtenstein – Großer Haufen Gold gebunkert).




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