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    Hauck & Aufhäuser  10103  0 Kommentare Wirbel um "Reich mit Geiss" - Privatbank distanziert sich von Geiss-Fonds

    Der Fonds „Dividendenfonds Patriarch Classic Dividende 4 Plus“ hat ein neues Werbegesicht – Robert Geis (Lesen Sie hierzu: Kein Scherz! Roooobäääääääärt als Börsenexperte – So werden Sie „Reich mit Geiss“). Dieses Engagement sorgt bei vielen für Erheiterung, doch längst nicht jedem ist nach Lachen zumute. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser jedenfalls findet die „Reich mit Geiss“-Geschichte alles andere als lustig und fühlt sich jetzt sogar dazu genötigt, sich ganz hochoffiziell davon zu distanzieren. Wie kommt’s?

    Die Geissens werden zum Imageproblem

    Eine Bank, die schon seit über 200 Jahren besteht, genauer gesagt seit 1796, will vor allem eins verkörpern: Tradition, Ruhe und Beständigkeit, Seriosität. Nun sind das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht unbedingt die Attribute, die uns spontan einfallen, wenn wir den Namen „Robert Geiss“ hören. Jener Robert Geiss, der mit protzigen Autos und noch protzigeren Yachten durch seine Trash-Reality-Serie bei RTL II fährt und von seiner Ehefrau Carmen Geiss liebevoll „Roooobääääääärt“ genannt wird.

    Für manche sind sie das Kultpaar schlechthin, andere finden die zahllosen Werbeauftritte der Geissens nur noch peinlich. Ob Joghurt, Teleshopping oder Stromportal – nichts ist vor dieser Familie sicher, kommentierte wallstreet:online. Noch nicht einmal das Börsenparkett. Als Werbegesicht für einen Dividendenfonds verspricht er neuerdings: So werden auch Sie „Reich mit Geiss“.

    Blöd nur, dass der besagte Fonds nun aber irgendwie in Verbindung mit der Privatbank Hauck & Aufhäuser steht. Weil ein schriller Vogel wie Robert Geiss so gar nicht in das Imagekonzept passen will, entschied sich die PR-Abteilung der Privatbank dazu, in die Offensive zu gehen. In einer offiziellen Pressemitteilung heißt es: „In der aktuellen Berichterstattung zum Fonds Patriarch Classic Dividende 4 Plus in Zusammenhang mit der Bewerbung durch Robert Geiss wird häufig Hauck & Aufhäuser Privatbankiers als Fondsinitiator genannt. Dies ist definitiv falsch.

    Verwalter, aber nicht Initiator

    Tatsächlich schrieb beispielsweise „Stiftung Warentest“, der betreffende Fonds sei „ein von Hauck & Aufhäuser aufgelegter Fonds“. Das scheint aber eher die Ausnahme zu sein. Vielmehr nennen die meisten Medienberichte die Privatbank, wenn überhaupt, lediglich als Verwalter des Fonds – und das zu Recht. Auch Hauck & Aufhäuser selbst räumt ein, als Verwaltungsgesellschaft des Fonds für die Administration verantwortlich zu sein.

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    Insofern zeigen sich nicht wenige verwundert über die offizielle „Richtigstellung“. Man kann nur erahnen, wie groß offenbar das Bedürfnis der Bank ist, sich von „Reich mit Geiss“ zu distanzieren. Um die Aussage, wonach sie keinen Einfluss auf die Vertriebsstrategie „Reich mit Geiss“ habe, nochmals zu untermauern, heißt es weiter unten: „Die Börsenmedien AG, Auftraggeber der Werbeaktion, hat keine Vertragsbeziehung zu Hauck & Aufhäuser. Sie hat Herrn Geiss bzw. dessen Agentur beauftragt.“

    Bernd Förtsch rührt als Strippenzieher fleißig die Werbetrommel

    Sowohl Börsenmedien AG als auch die Fondsgesellschaft Patriarch führen letztlich zu Bernd Förtsch. Dieser war in der Vergangenheit immer wieder unangenehm in seiner Doppelrolle als Medienunternehmer und gleichzeitiger Fondsmanager aufgefallen. Die Staatsanwaltschaft nahm gar Ermittlungen wegen des Verdachts der Marktmanipulation auf, juristisch belangt wurde er bislang aber nie (wallstreet:online berichtete).

    Es spricht einiges dafür, dass sich an Förtschs „zweifelhaften Methoden“ (WirtschaftsWoche) nicht viel geändert hat. Im Gegenteil, die aktuelle Titelseite des „Aktionärs“, dessen Herausgeber Förtsch ist, zeigt einen strahlenden Robert Geiss. Auch auf der Homepage des Magazins wird offen und viel für „Reich mit Geiss“ geworben.





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    Hauck & Aufhäuser Wirbel um "Reich mit Geiss" - Privatbank distanziert sich von Geiss-Fonds Robert Geiss als Börsenexperte, das sorgt bei vielen für Erheiterung. Doch für manche wird "Reich mit Geiss" genau deshalb zum Imageproblem. Eine Privatbank versucht sich jetzt öffentlich zu distanzieren, Verbindungen zum Fonds gibt es aber trotzdem.

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