EUR/USD
EUR/USD - Hat der Kurs einen Boden gefunden?
Nach dem EZB-Zinsentscheid und der folgenden Pressekonferenz von Mario Draghi gestern hält sich der EUR/USD mit Kursen um die Marke von 1,06 USD wacker oberhalb des Jahrestiefs vom 13.März, das bei ca. 1,0450 USD liegt. Der EZB-Chef äußerte sich zufrieden über die Ergebnisse der quantitativen Lockerung.
Den Devisenmarktteilnehmern könnte diese Aussage signalisiert haben, dass sich eine gewisse Zuversicht unter den EZB-Direktoriumsmitgliedern breit macht und die Ladung der dicken Bazooka QE in der europäischen Realwirtschaft einschlägt. Sollte dem so sein, dann könnte der Kurs des EUR/USD nach dem Abverkauf der letzten Monate in der Nähe seines Bodens angekommen sein.
Die mittelfristige charttechnische Situation im weltweit umsatzstärksten Währungspaar deutet zumindest auf eine mögliche Bodenbildung hin. Denn der Kurs konnte sich nach den wasserfallartigen Abverkäufen stabilisieren und pendelt nun seit ca. einem Monat in der Range zwischen 1,1050 USD bis 1,0450 USD.
Sollte die US-Fed nun doch von dem Normalisierungskurs ihrer Geldpolitik abweichen und eine signifikante Zinswende auf die lange Bank schieben, dann hätte der Euro vielleicht auch wieder etwas Aufwertungspotential gegenüber dem US-Dollar. Die Kursziele nach oben könnten dann 1,1050 USD und weitergehend 1,1550 USD lauten. Soweit ist es aber noch nicht.
Zuvor muss die Wirtschaft der gesamten Eurozone eine gewisse Dynamik im Abbau der hohen Arbeitslosigkeit zeigen, die bei 11,3 Prozent liegt. Solange die fundamentale Wende am Arbeitsmarkt ausbleibt und kein Inflationsdruck aufkommt, solange könnten auch die Rallyes im EUR/USD nur kurzfristige technische Gegenreaktionen im intakten langfristigen Abwärtstrend sein.
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Die Sentimentanalyse zeigt, dass die Großspekulanten im Commitment of Traders Report immer noch extrem bearish positioniert sind. Bei der Analystenumfrage von FX Street zeigt sich ebenfalls, dass die Mehrheit der Befragten auf Sicht eines Monats bearish gestimmt ist, jedoch schwindet die klare Mehrheit der Bären von Woche zu Woche. Immer mehr Analysten wechseln mit ihren Monatsprognosen ins Bullenlager oder sehen ein Seitwärtstendenz für den EUR/USD-Kurs.