Dividendenstrategien stabilisieren Fondsperformance
Im Niedrigzinsumfeld spielen Aktien als Renditetreiber eine zunehmend wichtige Rolle. Viele Anleger scheuen jedoch die erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten. Dividendenstrategien können hier ein Ausweg sein. Diese Einschätzung legt die aktualisierte Studie „Dividenden statt Niedrigzinsen“ von Allianz Global Investors (AGI) nahe.
Darin haben sich die Kapitalmarktexperten der AGI mit den Auswirkungen von Dividendenstrategien auf die Performance von Aktienfonds befasst. Ein stabilisierender Effekt zeigt sich unter anderem bei einem Blick auf den US-Markt in der Zeit von 1950 bis 2014. Sowohl in inflationären als auch deflationären Marktphasen haben amerikanische Dividendenstrategien in diesem Zeitraum bessere Ergebnisse als der breite US-Markt erzielt. Zudem konnten Ausschüttungen Kursverluste durch einen positiven Beitrag zum MSCI Europe, seit 1970 über rollierende fünf Jahres-Zeiträume, ausgleichen oder zumindest abmildern.
Voraussetzung für den Stabilisierungseffekt sind hohe Ausschüttungen. Im internationalen Vergleich überzeugten in dieser Hinsicht im vergangenen Jahr vor allem europäische Unternehmen mit Dividendenrenditen von durchschnittlich 3,3 Prozent im MSCI Europe. Über den Zeitraum der letzten 45 Jahre setzte sich die Gesamtrendite bei europäischen Unternehmen zu durchschnittlich 60 Prozent aus der Wertentwicklung des Unternehmens und zu 40 Prozent aus den ausgeschütteten Unternehmensgewinnen zusammen.
EZB Politik positiv für europäische Dividendentitel
Jörg de Vries-Hippen, Portfoliomanager des Allianz European Equity Dividend, sieht Dividendentitel gerade vor dem Hintergrund der expansiven Geldpolitik im Vorteil: „Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren geldpolitischen Maßnahmen sowohl Wirtschaftswachstum als auch das Inflationsziel von zwei Prozent in Europa erreicht, sind Anleger mit Dividendenaktien optimal aufgestellt.“ Denn dank ihres defensiven Charakters böten sie eine wichtige Kombination aus relativ hoher Dividendenrendite, historisch niedriger Kursvolatilität und Inflationsschutz. Im ersten Quartal 2015 erwartet de Vries-Hippen leichten Kurs-Rückenwind für europäische Aktien, da der schwache Euro sich positiv auf den Export auswirken dürfte. Eine steigende Nachfrage sowie steigende Euro-Gewinne sollten sich insgesamt konjunkturfördernd auswirken.
Angesichts andauernder geopolitischen Risiken, wie etwa dem Ukraine-Konflikt, dürfte der Weg in Europa allerdings holprig und mit Kursrücksetzern an den Börsen verbunden bleiben. Gerade in einem solch volatilen Umfeld können Dividendenstrategien punkten.
„In unsicheren Zeiten haben Unternehmen mit starken Geschäftsmodellen eindeutige Vorteile. Sie verfügen über überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalquoten und stabile Kapitalströme, so dass sie dem Vertrauen ihrer Investoren in Form von stabilen Ausschüttungen gerecht werden können – vor allem in Zeiten, wenn es darauf ankommt“, so Fondsmanager de Vries-Hippen.
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Vorsicht vor Dividenden Strohfeuern
Hohe einmalige Dividendenzahlungen allein sind noch kein Erfolgskriterium. Neben soliden Bilanzen, stabilen Einkommensströmen und tragfähigen Geschäftsmodellen ist bei der Titelselektion vor allem die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen ausschlaggebend.
„Wir konzentrieren uns daher nur auf die Unternehmen, die kontinuierlich eine marktüberdurchschnittliche Dividendenrendite zahlen. Diese Fokussierung auf Qualität und Rendite ist die Grundlage für kontinuierliche Outperformance“, weiß de Vries-Hippen.
„Eine breitere Streuung würde unsere durchschnittliche Dividendenrendite in Höhe von über fünf Prozent schnell verwässern”, erklärt der Portfolio Manager des Allianz European Equity Dividend. Seine Investment-Entscheidungen basieren auf dem hauseigenen Research von Allianz Global Investors. Insgesamt befinden sich aktuell 42 Titel im Portfolio.