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Deutsche Anleihen nach Griechenland-Einigung unter Druck
(Tippfehler im dritten Absatz behoben.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen sind am Montag von der Grundsatzeinigung auf neue Finanzhilfen für Griechenland belastet worden. Anleihen südeuropäischer Länder profitierten dagegen, allerdings ließ die Wirkung im Laufe des Vormittags nach. Der für den deutschen Markt richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,35 Prozent auf 150,18 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 0,93 Prozent.
In Italien, Spanien und Portugal stiegen die Anleihekurse zunächst spürbar an, bis zum Mittag lagen die Notierungen aber ebenfalls überwiegend im Minus. Nur in den kurzen Laufzeiten von zwei Jahren blieben Gewinne übrig. In Griechenland stiegen die Kurse dagegen deutlich an, die Risikoaufschläge zu Bundesanleihen sanken entsprechend.
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Die Staats- und Regierungschefs des Euroraums hatten sich am Montagmorgen nach einem hart geführten Verhandlungsmarathon auf einen Kompromiss verständigt. Demnach erhält Griechenland neue Milliardenhilfen, muss im Gegenzug aber Reformen und Sparmaßnahmen umsetzen, die den Wahlversprechen der Athener Links-Rechts-Koalition entgegenstehen. Einige Bankvolkswirte sahen daher die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras in Gefahr. Zudem wurde darauf verwiesen, dass es erhebliche Meinungsunterschiede zwischen den Gläubigerländern gebe und dass ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum immer noch denkbar sei./bgf/jkr