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    EUR-USD-Parität  6493  0 Kommentare Euro-Dollar-Parität nur kurz verschoben - US-Notenbank Fed als Taktgeber

    Vor Kurzem schien alles noch ganz klar: Die Parität von Euro und US-Dollar war für viele Experten nur eine Frage der Zeit. Für die Währungsexperten von Goldman Sachs schien dies Sache klar: Am 3. Dezember, dem Tag des Zinsentscheids, beginnt der finale Absturz der europäischen Gemeinschaftswährung. Lange zuvor hatten die Währungsexperten den Euro-Crash angekündigt (wallstreet:online berichtete mehrfach). Doch sie haben die Rechnung ohne die Europäische Zentralbank gemacht. Gerade EZB-Chef Mario Draghi, der die Gemeinschaftswährung eigentlich zum Absturz bringen sollte, enttäuschte die Marktteilnehmer auf ganzer Linie (wallstreet:online berichtete). Und der Euro legte wieder zu!

    Draghi enttäuscht die Märkte - vorerst

    Nach dem EZB-Zinsentscheid verteuerte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar innerhalb eines Tages von 1,05 EUR-USD auf 1,09 EUR-USD. Aber nicht nur gegenüber dem US-Dollar konnte der Euro im Tagesverlauf deutlich zulegen. Die Gemeinschaftswährung verteuert sich rund um den Globus, wie die Analysten der DekaBank betonen. Der nominale effektive Euro-Wechselkurs, der 20 Handelspartnerwährungen beinhaltet, wertete um rund 2 % auf.

    Dabei hatte die EZB am 3. Dezember weitere Maßnahmen der geldpolitischen Lockerung angekündigt. Erstens wurde der Leitzins bei einem Rekordtief von 0,05 Prozent und der Zinssatz zur Spitzenrefinanzierung bei 0,3 Prozent belassen. Zweitens wurde der Strafzins für Banken, die ihr Geld bei der EZB einlagern, von minus 0,2 auf minus 0,3 Prozent erhöht und drittens das Ankaufprogramm der EZB bis zum März 2017 verlängert - statt bislang September 2016. Die Notenbank pumpt also mehr Geld in die Märkte. Aber viertens nicht genug, wie die Reaktion der Märkte zeigte. Denn der Umfang der monatlichen Aufkäufe wurde bei 60 Milliarden Euro belassen. Fünftens, wurde jedoch der Katalog der ankauffähgien Wertpapiere um regionale Anleihen erweitert (wallstreet:online berichtete).

    Der neue Betrag an zusätzlicher Liquidität wurde von EZB-Präsident Draghi mit 680 Mrd. Euro bis 2019 beziffert. Dabei unterliege der Einsatz der geldpolitischen Instrumente "keinen besonderen Einschränkungen". Doch die Märkte reagierten enttäuscht, gar schockiert, wie wallstreet:online berichtete. Erwartet wurde eine unmittelbare und substantielle Ausweitung der monatlichen Wertpapierankäufe durch die EZB. Doch EZB-Chef Draghi blieb die Lieferung schuldig.

    Yellen hält Wort und liefert

    Anders als Draghi hielt die Chefin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, diesmal Wort. Nach 365 Wochen und einem Tag endet am 16. Dezember die Ära der Nullzinsen in den USA. Die Fed hob den Leitzins auf 0,25 bis 0,5 Prozent an (mehr dazu hier). Dies verhinderte einen weiteren Aufwärtsdruck auf den Euro, der im Fall der Verschiebung der Leitzinswende auf bis zu 1,15 EUR-USD hätte steigen können. 

    Und nun? Der Kurs ist weiterhin gesteckt, betonen die Währungsexperten der DekaBank. Im kommenden Jahr sei mit weiteren Erhöhungen des Leitzinses in den USA auf bis zu 1,50 Prozent zu rechnen. Bei gleichzeitiger Ausweitung der geldpolitischen Lockerung durch die EZB sollte dies ausreichen, um den Euro gegenüber dem US-Dollar im kommenden Jahr auf die Parität zu drücken.




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