Rekord-Fördermengen
Russland lässt Ölpreis abstürzen
Eben noch hatte sich beim Ölpreis zumindest eine kleine Erholung angedeutet, nun ist alles wieder dahin. Ausgerechnet Russland macht dem Aufwärtstrend einen Strich durch die Rechnung – indem es so viel Öl produziert wie nie zuvor.
Mit rekordhohen Fördermengen trägt Russland weiter zur Ölschwemme auf dem Weltmarkt bei. Im Januar förderte das Land im Schnitt 10.878 Millionen Barrel pro Tag – 1,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus Daten des russischen Energieministeriums hervor. Damit erreicht die Fördermenge ein neues Rekordhoch seit dem Ende der Sowjetunion im Jahr 1991.
In der vergangenen Woche deutete sich eine kleine Trendwende am Ölmarkt an. Der Ölpreis kletterte von 32 US-Dollar je Barrel auf knapp über 36 US-Dollar. Inzwischen ist die Aufwärtsbewegung aber wieder gestoppt. Die Nachricht über die russischen Rekordfördermengen ließ den Ölpreis erneut deutlich ins Minus rutschen. Am Nachmittag kostete ein Barrel der Marke Brent zeitweise 31,92 US-Dollar.
Hier der Ölpreis (Brent) im Fünf-Tagechart:
Obwohl Russland so viel Öl fördert wie noch nie, laufen im Hintergrund offenbar Gespräche über eine Drosselung der Fördermengen. Wie dpa-AFX berichtet, versuche Moskau durch Absprachen mit einzelnen Vertretern der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) eine abgestimmte Reduzierung der Fördermengen herbeizuführen. Am Montag hatte Energieminister Alexander Nowak hierzu Gespräche mit dem Ölminister des OPEC-Landes Venezuela in Moskau geführt.
In der vergangenen Woche hatte sich Russland generell zu Gesprächen mit der OPEC über eine mögliche Senkung der Fördermengen bereit erklärt. Das von Saudi-Arabien dominierte Ölkartell plane für Februar ein Treffen, zu dem auch Nicht-Mitglieder wie Russland eingeladen würden, hieß es vom russischen Energieminister. Als Reaktion auf die Aussagen hatte es allerdings Stellungnahmen von Delegierten des Ölkartells gegeben. Denen zufolge sei derzeit kein Treffen der OPEC mit Russland geplant.