Aktien Frankfurt Ausblick
Dax vor EZB-Entscheidungen nur wenig bewegt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) zeichnet sich im Dax am Donnerstag nur wenig Bewegung ab. Ansonsten stehen erneut vor allem Unternehmensbilanzen im Fokus.
Eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart deutete der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,09 Prozent auf 9732 Punkte an. Zur Wochenmitte hatte der Dax nach einem zwischenzeitlich deutlichen Anstieg nur ein knappes Plus ins Ziel gerettet. Der Future auf den EuroStoxx 50 lässt für den Leitindex der Eurozone ebenfalls nur eine leichte Bewegung erwarten.
K+S SCHNEIDET BESSER AB ALS ERWARTET - AUCH DIVIDENDE POSITIV
Klar im Fokus steht Europas Geldpolitik: EZB-Präsident Mario Draghi wird wohl mit den Maßnahmen und ihrer Erläuterung kurzfristig den Trend am Aktienmarkt vorgeben. Als ausgemacht gilt unter Fachleuten eine neuerliche Senkung des bereits negativen Einlagensatzes, umstritten ist aber das Ausmaß einer möglichen Absenkung. Denkbar ist auch, dass die Belastung der Banken durch den im Juni 2014 eingeführten Negativzins verringert wird. Nicht einig sind sich Beobachter dagegen in der Frage, ob die Notenbank ihre Wertpapierkäufe ausweiten wird.
Derweil berichtete der Düngemittel- und Salzproduzent K+S für das vergangene Jahr einem Umsatz- und Ergebnisanstieg. Der designierte Dax-Absteiger habe besser als erwartet abgeschnitten, lobte ein Händler. Auch die kräftige Dividendenanhebung sei eine positive Überraschung. Dass K+S für 2016 wegen Anlaufkosten für eine neue Mine in Kanada und anhaltendem Kali-Preisdruck vor einem deutlichen Ergebnisrückgang warnte, sei zwar bedauerlich aber nicht unerwartet. Vorbörslich büßten die zuletzt erholten Aktien beim Broker Lang & Schwarz indes fast 3 Prozent ein
LINDE WILL AUCH MEHR AUSSCHÜTTEN - US-CHEF VON VW GEHT
Linde kündigte trotz schwacher Zahlen und verhaltener Geschäftsaussichten ebenfalls deutlich mehr Geld für seine Aktionäre an. Zudem klinge der Ausblick des Industriegase-Spezialisten auf das laufende Jahr weniger schlimm als befürchtet, sagte ein Börsianer. Linde litt im Schlussquartal 2015 vor allem unter der deutlich schlechteren Auftragslage im kleineren Anlagenbau - lediglich der Überschuss legte zu. Für 2016 blieben die Aussagen von Linde vage: Es seien Zuwächse, aber auch eine rückläufige Geschäftsentwicklung möglich. Linde-Aktien bewegten sich zunächst kaum.
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Gleiches gilt für VW-Vorzugsaktien , die der Abschied des US-Chefs belasten könnte. Michael Horn verlasse das Unternehmen mit sofortiger Wirkung, teilte der vom Skandal um geschönte Abgaswerte gebeutelte Autobauer mit. Die Trennung sei einvernehmlich erfolgt. Übergangsweise soll der künftige Nordamerika-Chef Hinrich Woebcken Horns Aufgaben erfüllen./gl/ag