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    Bald ein Pennystock?  1588  0 Kommentare Ist der Fortbestand gefährdet?

    Nach der Lektüre des Einzel- und Konzernabschlusses 2015 des nach eigenen Angaben Anbieters von Energie-Management-Systemen und hybriden Energielösungen sowie Dienstleistungen für stationäre Industrieanwendungen steht für uns fest: Bloß raus! 2015 erzielten die Berliner einen Umsatz von 22.1 Mio. Euro. Ende November prognostizierte CEO Ayad Abul-Ella ein Umsatzvolumen für 2015 zwischen 23 und 25 Mio. Euro.

    Der CEO ist bekannt dafür, dass er seit Jahren keine Prognose erfüllt. Dass er aber nicht einmal eine schon angepasste Prognose per Ende November 2015 wenigstens am unteren Ende der Bandbreite erfüllen kann, ist einfach nur peinlich. Nur der guten Ordnung halber erwähnen wir, dass im Frühjahr 2015 laut einem Research-Bericht der Berenberg Bank für 2015 ein Umsatz von 44 Mio. Euro erwartet wurde. Die Berenberg Bank war übrigens das Haus, welches die umfangreiche Kapitalerhöhung aus Mai 2015 begleiten sollte. Daraus wurde aber nichts, da die Banker auf interne Anweisung zurückgepfiffen wurden. Der Preis der Kapitalerhöhung vor etwas mehr als einem Jahr lag bei 5.75 Euro. Heute handeln die Anteilsscheine bei 1.75 Euro. Gut 70 % des Einsatzes sind binnen eines Jahres futsch. Wir warnen seit dem Börsengang vor dieser Aktie und hatten im Vorfeld vor dieser Kapitalerhöhung erneut vor einem Einstieg gewarnt.

    Vereinzelte Investoren dieser Kapitalerhöhung sind zu Recht nicht gut auf das Unternehmen zu sprechen. In der Kapitalerhöhung aus Mai 2015 sammelte der Firmenchef über 17 Mio. Euro netto ein. Das ganze Geld ist weg. Per Ende 2015 schlummerten noch rund 2 Mio. Euro in der Kasse. Investoren fragen sich, wo das ganze Geld geblieben resp. wohin es gegangen ist. Hoffentlich ist es nicht in einem schwarzen Loch verschwunden. Fakt ist, dass Abul-Ella 2015 eine Menge Geld versenkt hat. Netto wurden rund 19 Mio. Euro plattgemacht. Im operativen Cashflow wurden 16 Mio. Euro durch den Schornstein gejagt.

    Besonders dreist: Das fixe Gehalt des CEO wurde im Jahr 2015 von 180.000 Euro auf knapp 230.000 Euro angehoben. Ein Plus von fast 30 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen selbst oder der Kursverlauf der Aktie waren dafür sicherlich keine Parameter. Insgesamt darf sich der CEO für 2015 sogar über eine Vergütung von über 0.5 Mio. Euro freuen. Gut 150 % mehr als im Vorjahr! Darin ist zum Beispiel eine Bonuszahlung von 100.000 Euro enthalten, die er für die Jahre vor 2015 nachträglich ausbezahlt bekam. Ob der Aufsichtsrat Bonuszahlungen aufgrund der ständigen Genauigkeit bei Planzahlen verteilt, wissen wir leider nicht. Wir empfehlen dem Aufsichtsrat nunmehr ganz dringend, dass er von seinem Recht nach § 87 Aktiengesetz Gebrauch macht und dem Vorstand mangels schwacher wirtschaftlicher Lage unverzüglich die Gage auf eine angemessenere Höhe herabsetzt. Selbst beim Wirtschaftsprüfer schrillen die Alarmglocken. Das Testat der BDO ist juristisch einwandfrei und uneingeschränkt. Allerdings ist es doch wenigstens „formal eingeschränkt“. BDO weist darauf hin, dass der Bestand des Konzerns durch Risiken bedroht ist, die im Lagebericht des Konzerns nachzulesen sind. Sollte der Geschäftsverlauf nicht plangemäß verlaufen oder es zu deutlichen Verzögerungen bei Kundeneinzahlungen kommen, wäre der Fortbestand des Konzerns ohne zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen gefährdet. Wir meinen: Ein massiver Warnhinweis des Abschlussprüfers. Im Übrigen fragen wir uns, wie das Management die Höhe der Finanzanlagen (Anteile an verbundenen Unternehmen) im Einzelabschluss im Volumen von mehr als 47 (!) Mio. Euro dem Abschlussprüfer als komplett werthaltige Position plausibel darstellten konnte. Hier ist aus unserer Sicht viel Luft in der Bilanz, die irgendwann mal rausgelassen werden dürfte.

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    Redaktion Vorstandswoche
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    Die Vorstandswoche ist eine Börsenpublikation mit Fokus auf den deutschsprachigen Aktienmarkt. Sie erscheint seit dem Jahr 2015 und berichtet fundiert und exklusiv über börsennotierte Unternehmen.
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    Bald ein Pennystock? Ist der Fortbestand gefährdet? Nach der Lektüre des Einzel- und Konzernabschlusses 2015 des nach eigenen Angaben Anbieters von Energie-Management-Systemen und hybriden Energielösungen sowie Dienstleistungen für stationäre Industrieanwendungen steht für uns fest: Bloß raus! 2015 erzielten die Berliner einen Umsatz von 22.1 Mio. Euro. Ende November prognostizierte CEO Ayad Abul-Ella ein Umsatzvolumen für 2015 zwischen 23 und 25 Mio. Euro.