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    Buchtipp  2860  0 Kommentare 389 lesenswerte Seiten über Trump - die Essenz - Seite 2

    Ob das damals richtig war, mag man mit Fug und Recht bezweifeln, zumal, wie der Autor zeigt, Trump nachweislich immer wieder die Höhe seines Vermögens erheblich übertrieben hat. Ob der Markenname Trump heute noch so viel wert ist, ist eine andere Frage. Ich bin eher der Meinung, dass er den Wert des Markennamens durch seine Kandidatur beschädigt hat, denn es gibt mindestens so viele (wahrscheinlich mehr) Menschen, die seine politischen Positionen ablehnen wie solche, die sie unterstützen. Der Autor zeigt anhand vieler Beispiele, dass die Behauptung von Trump, allein die Verwendung seines Namens steigere erheblich den Wert eines Assets, so nicht richtig ist (S. 198).

    Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Trump müssen jedem Leser kommen, der sieht, dass sich dessen Hang zu Übertreibungen wie ein roter Faden durch sein ganzes Leben hindurch zieht. Ich finde, dieser Hang zu maßlosen Übertreibungen ist eine der unsympathischsten Seiten von Trump, weil deutlich wird, dass er es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. So erklärte er einmal, seine Firma besitze 22.000 Apartments, während es tatsächlich 12.000 waren (S. 145). Die Höhe der Beteiligung an einem Immobilienprojekt, die tatsächlich 30 Prozent betrug, gab er mit 50 Prozent an. Warum? Weil, so Trump, "if the seventy percent owner puts up all of the money, I really own more than thirty percent. And I have always felt I own fifty percent, from that standpoint." (S. 275).

    Auf die Frage, warum er übertreibe, antwortete Trump: "I think everybody does. Who wouldn't?" (S. 275) In seinem Buch "The Art of the Deal" habe Trump selbst schon bekannt: "A little hyperbole never hurts. I call it truthful hyperbole. It's an innocent form of exaggeration and a very effective promotion." (S. 186) Zu diesen "kleinen Übertreibungen" gehören wohl Erklärungen wie jene von Trump, die britische Königin Elisabeth (die das letzte Mal 1983 in den USA war), habe gefragt, ob sie seinen Hubschrauber benutzen könne, wenn sie "is over in this country" (S. 191). D'Antonio zeigt jedoch, dass es mehr als nur "kleine" Übertreibungen waren und dass sie durchaus nicht "truthful" waren: "In his effort to sell his memoir Trump's hype included so many exaggerated claims that tracking them was almost impossible." (S. 186)


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Buchtipp 389 lesenswerte Seiten über Trump - die Essenz - Seite 2 Michael D'Antonio, Never Enough. Donald Trump and the Pursuit of Success, Thomas Dunne Book, St. Martin's Press, New York, 2015, 389 Seiten.

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