Brexit
Das sagt die Fondsbranche - Seite 3
Anleger seien schlecht vorbereitet gewesen, findet Schroders: „Die Abstimmung über die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens hat die Finanzmärkte wie ein Erdbeben erschüttert – und viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt: Denn nicht wenige schienen überaus schlecht auf ein Nein zur EU vorbereitet gewesen zu sein. Im Lauf der letzten Woche konnte man einen starken Ansturm auf britische wie weltweite Risikopapiere erleben, denn Anleger schienen mehr und mehr überzeugt, dass Großbritannien die Union nicht verlassen würde. Diese eher optimistische Einschätzung und wenig Liquidität im Markt hat die Stimmung beflügelt, dass das Risiko bereits vorbei sei. Mittlerweile sind weltweit die Märkte in den Keller gegangen und das britische Pfund praktisch ins Bodenlose gefallen. Anlagen, die einerseits als „sicherer Hafen“ gelten und andererseits vor Markteröffnung in London schon zu handeln waren – US-Staatsanleihen zum Beispiel – haben stark zugelegt. Für den heutigen Tag erwarten wir marktübergreifend extremste Schwankungen.“
Ifo-Chef Clemens Fuest appelliert vor allem an die Politik: "Die Entscheidung der britischen Wähler für den Brexit ist eine Niederlage der Vernunft. Die Politik muss jetzt alles tun, um den wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen. Dazu gehört es, sicherzustellen, dass Großbritannien so weit wie möglich in den Binnenmarkt integriert bleibt. Es ist wichtig, die Verhandlungen darüber möglichst schnell zum Abschluss zu bringen, damit die Phase der Unsicherheit über die künftigen Wirtschaftsbeziehungen möglichst kurz bleibt."
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langfristigen rechtlichen Konsequenzen ein Brexit für deutsche Verbraucherinnen und
Verbraucher haben wird. Die geltenden Verbraucherschutzgelungen bleiben zunächst weiter bestehen. Verbraucher können sich bei Bestellungen oder Lieferungen aus Großbritannien weiterhin darauf
berufen.“
(TL)