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    ROUNDUP  651  0 Kommentare Stimmungseinbruch nach Brexit-Votum nur in Großbritannien

    LONDON (dpa-AFX) - Die wirtschaftlichen Folgen des Brexit-Votums scheinen sich zunächst auf Großbritannien zu begrenzen. Mit der Veröffentlichung von Daten zur Laune der Einkaufsmanager zeigte der erste große Stimmungstest nach dem Referendum von 23. Juni einen herben Einbruch in der britischen Industrie und im Bereich Dienstleistungen. Wie das Forschungsinstitut Markit am Freitag mitteilte, rutschten beide Stimmungsindikatoren für Juli jeweils deutlich unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf ein Schrumpfen der Wirtschaft hindeutet.

    Der aus beiden Indikatoren zusammengesetzte Gesamtindex für die Stimmung der britischen Einkaufsmanager fiel auf 47,7 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Einen noch schlechteren Wert hatte es zuletzt im April 2009 gegeben. Markit-Chefökonom Chris Williamson sprach von einer "dramatischen Verschlechterung" in der britischen Wirtschaft. Seiner Einschätzung nach deutet die Umfrage auf eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent im dritten Quartal hin.

    NUR LEICHTE STIMMUNGSEINTRÜBUNG IN DER EUROZONE

    Während die Laune in den britischen Unternehmen einen Tiefpunkt erreichte, hielt sich die Stimmungseintrübung in der Eurozone nach dem Brexit-Votum in Grenzen. Zwar hat sich die Unternehmensstimmung im Juli eingetrübt, aber nur leicht. Der Einkaufsmanagerindex für den Währungsraum fiel um 0,2 Punkte auf 52,9 Zähler. Das war zwar der tiefste Stand seit Januar 2015, Analysten hatten aber einen stärkeren Rückgang auf 52,5 Punkte erwartet. Trotz des Rückgangs signalisiert der Indikator mit einem Wert von mehr als 50 Punkten weiterhin Wirtschaftswachstum.

    "Die Eurozone hat angesichts der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, und eines weiteren Terrorangriffs in Frankreich erstaunliche Widerstandskraft bewiesen", sagte Markit-Chefökonom Williamson. Er rechnet im Währungsraum im laufenden Jahr mit einem moderaten Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent.

    IN FRANKREICH HELLTE SICH DIE STIMMUNG AUF

    In Frankreich hellte sich die Stimmung sowohl in der Industrie als auch im Bereich Dienstleistungen überraschend auf. Im Dienstleistungssektor stieg der Indikator außerdem wieder über die Marke von 50 Punkten, nachdem er im Juni knapp unter die Wachstumsschwelle gerutscht war.

    In Deutschland sank die Stimmung in der Industrie, allerdings nicht so stark wie erwartet. Unter Dienstleistern hellte sie sich dagegen überraschend weiter auf. "Die konjunkturelle Entwicklung war auch zu Beginn des dritten Quartals positiv", kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

    An den Finanzmärkten sorgten die Stimmungsdaten für Verluste beim Pfund . Der Kurs der britischen Währung fiel auf ein Tagestief bei 1,3166 Dollar. Dagegen profitierte der Euro von den Kennzahlen aus dem gemeinsamen Währungsraum. Der Eurokurs konnte aber nur für kurze Zeit zulegen und erreichte zeitweise ein Tageshoch bei 1,1041 Dollar./jkr/jsl/she





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