Deutsche Anleihen legen stark zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche und andere europäische Staatsanleihen haben am Donnerstag stark von der zurückhaltenden Geldpolitik der amerikanischen Notenbank profitiert. Im Gegenzug gaben die Renditen deutlich nach. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten am frühen Abend mit minus 0,094 Prozent.
Deutlich nach unten ging es auch mit der Zehnjahresrendite in anderen Euro-Ländern wie Frankreich, Italien oder Spanien. In Spanien fiel der Zins für zehnjährige Staatspapiere wieder unter die Marke von einem Prozent. Mit 0,897 Prozent wurde sogar ein Rekordtief erreicht. Noch stärker waren die Renditerückgänge bei besonders lang laufenden Anleihen.
Der Euro-Bund-Future , der die Kursbewegung am deutschen Markt beschreibt, stieg zuletzt um 0,81 Prozent auf 165,17 Punkte. Marktteilnehmer begründeten die Zinstalfahrt mit der abwartenden Haltung der US-Notenbank Fed. Am Mittwochabend hatte die Fed zwar eine Fortsetzung ihrer Ende 2015 begonnen Zinswende noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Zugleich aber signalisierte sie für die kommenden Jahre einen noch langsameren Straffungskurs als bisher.
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Die abwartende Geldpolitik der Fed zeige, wie schwierig es für die Notenbanken sei, das aktuelle Niedrigzinsumfeld zu durchbrechen, kommentierten die Volkswirte vom Vermögensverwalter Standard Life Investments. Letztlich seien alle Zentralbanken in einer "neuen Normalität" gefangen, die sich etwa durch unausgelastete Kapazitäten, geringe Produktivitätszuwächse und niedrige Inflationsraten auszeichne./bgf/jsl/jha/