DAX und Nebenwerte
Die Nebenwerte deuten auf zunehmende Stärke der DAX- Bullen - Seite 2
Die Nebenwerte deuten auf eine Konjunkturbelebung
Bekanntlich zählen die „kleinen“ Aktien aus dem Russell Index zu effektivsten Frühindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung. Diese gelten als konjunkturempfindlich, da sie häufig enge Nischen ausfüllen und auf wenige Märkte fokussiert sind, von konjunkturellen Einbrüchen also traditionell stärker betroffen sind. Und umgekehrt dafür von zyklischen Boom-Phasen überproportional profitieren. Auf jeden Fall sind die Nebenwerte meist gefragt, wenn sich die Anleger nicht so sehr um die Risiken kümmern und ihr Risikobudget ausweiten. Grundsätzlich sind dies natürlich gute Marktphasen auch für die übrigen Sektoren. In einer solchen positiven Marktphase scheinen wir uns aktuell zu befinden - darauf deutet jedenfalls der positive Verlauf des P & F Chart des Russell Index der kleinen Aktien.
Die Nebenwerte hinterlassen nicht den Eindruck, als ob wir uns Sorgen um die Konjunktur machen müssten. Seit der Bodenbildung im Februar (Ziffer 2 in der Mitte der Grafik), notieren diese in einem Aufwärtstrend mit einer positiven Unterstützungsgeraden. Erst vor wenigen Tagen hat sich ein erneutes Kaufsignal gebildet, als die aktuelle positive X-Achse bei 1.260 über die vorhergehende stieg. Auf diesem Niveau war die Nachfrage stärker als noch einige Wochen zuvor im September (Ziffer 9). Damit ist der Weg zum Allzeithoch bei etwa 1.300 frei und die Bullen scheinen ihre Chance konsequent zu nutzen. Natürlich kann man einen falschen Ausbruch nie ausschließen. Das große Bild ist sehr positiv für die Nebenwerte und den Aktienmarkt ganz allgemein. Ein Test der neuen Unterstützung bei 1.260 wäre kein Beinbruch, da Verkaufssignale oberhalb der Unterstützungsgerade meist glimpflich verlaufen.
DAX bleibt vorerst im Seitwärtstrend gefangen
Einerseits hat sich der DAX ganz im Gegensatz zu den Vorhersagen der „Experten“ für den Fall eines Wahlsieges von D. Trump überraschend tapfer geschlagen. Auf der anderen Seite ist es dem wichtigsten deutschen Kursbarometer aber auch nicht gelungen, die obere Begrenzung des wochenlangen Seitwärtstrends aufzulösen. Dabei gab es durchaus starken Rückenwind für deutsche Aktien durch die guten US- Vorgaben und natürlich den schwachen Euro - bisher leider vergebens. Im Zweifelsfall für die Bullen sollte sich auch die Jahreszeit auswirken. Immerhin befinden wir uns in einem saisonal sehr günstigen Zeitfenster.
Sehr gut zeigt der gelassene P & F Chart die Bedeutung des Widerstands bei 10.800 Punkten. Es hat sich zwar seit dem Juni-Tief eine mehrfache aufsteigende Unterstützungsgerade gebildet. Deren Schwung ist aber bisher nicht ausreichend, endlich das zyklische Hoch bei 10.800 zu knacken. Insofern besteht für optimistische und kaufbereite Anleger nach wie vor kein Anlass zur Eile. Umgekehrt kämen die Bullen unterhalb von 10.600 in leichte Bedrängnis, hier würde ein Verkaufssignal gebildet. Kursziel wäre dann die aufsteigende Unterstützungsgerade. Richtig brenzlig wird es erst, falls die Bären den Kurs unterhalb diese Gerade drücken könnten. Dann wäre der mittelfristige Aufwärtstrend obsolet und wir müssten sogar bei sehr ungünstigem Verlauf mit einem Test des Juli-Tiefs bei etwa 9.250 Punkten rechnen. Doch warten wir gelassen ab, für welche Seite sich die Anleger im aktuell noch gültigen Seitwärtstrend entscheiden.
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Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und einen fröhlichen Tag,
Ihr Klaus Buhl