Kapitalflucht
China will Investitionen im Ausland einschränken
PEKING (dpa-AFX) - Aus Angst vor steigender Kapitalflucht will China laut Medienberichten chinesische Investitionen im Ausland möglicherweise strenger kontrollieren und einschränken. Der Staatsrat in Peking wolle Investitionen in Höhe von mehr als zehn Milliarden US-Dollar untersagen, berichteten die "South China Morning Post" und die "Financial Times" am Dienstag unter Hinweis auf einen Entwurf.
Ähnlich würden Fusionen und Übernahmen von mehr als einer Milliarde US-Dollar nicht erlaubt, falls diese außerhalb des Kerngeschäfts des Investors lägen, schrieben die Zeitungen. Auch dürften Staatsbetriebe nicht mehr als eine Milliarde in ausländische Immobilien investieren. Die Regeln sollen vorübergehend bis September nächsten Jahres gelten.
Das "Wall Street Journal" hatte zuvor schon berichtet, solche Investitionen sollten überprüft und strikt kontrolliert werden, ohne aber direkt von einem Verbot zu sprechen. Wie die "South China Morning Post" ferner berichtete, informierten Währungshüter auch Banken in Shanghai, alle Zahlungen ins Ausland von mehr als fünf Millionen US-Dollar in Peking zur Genehmigung vorlegen zu müssen.
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Ausländische Direkt-Investitionen aus China sind in den ersten neun Monaten um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 145 Milliarden US-Dollar gestiegen. Auch wegen der Kapitalabflüsse ist Chinas Währung in diesem Jahr um 5,8 Prozent auf den niedrigsten Stand gegenüber dem US-Dollar seit acht Jahren gefallen./lw/DP/stb