Industriespionage
Thyssenkrupp im Fadenkreuz von Hackern - Cyberspione ziehen Daten ab
Deutsche Unternehmen im Zielkreuz der Industriespionage: So auch der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp, der Opfer eines groß angelegten Hackerangriffs wurde. Nach eine Bericht der „WirtschaftsWoche“ sei eine sehr professionelle Bande in das weltweit verzweigte Unternehmensnetz eingedrungen. Angelegt hätten es die Hacker auf technologisches Know-how und Forschungsergebnisse der beiden Geschäftsbereiche Industrial Solutions und Steel Europe. „Thyssenkrupp war seit Februar das Ziel eines sehr professionellen Hackerangriffs“, bestätigte Martin Hölz, Chief Information Officer (CIO) und Leiter der Abteilung Group Processes & Information Technology bei Thyssenkrupp dem Magazin.
Nicht allein in Deutschland wurden Angriffe verzeichnet. In der auf den Bau von Großanlagen spezialisierten Sparte Industrial Solutions waren dem Bericht zufolge mehrere Standorte in Europa, Indien, Argentinien und den USA betroffen. In der Stahl-Sparte griffen die Hacker das Walzwerk Hohenlimburg in Hagen an.
Wer steckt dahinter? Indizien sollen darauf hindeuten, dass die Cyberspione aus dem südostasiatischen Raum kommen und sich langfristig in den IT-Systemen einnisten wollten. Nahezu perfekt versteckten die Hacker in den IT-Systemen Backdoors, („Hintertüren“), um auf wertvolle Informationen zugreifen zu können. In den beiden attackierten Geschäftsbereichen flossen Datensätze ab. Die befallenen IT-Systeme sind inzwischen gesäubert worden. Das konzerneigene Notfallzentrum CERT (Computer Emergency Response Team) hatte den Angriff im April entdeckt. Thyssenkrupp hat nach eigenen Angaben die Ermittlungsbehörden eingeschaltet und Anzeige erstattet.
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Bei einem dermaßen professionellen Angriff kann man davon ausgehen, dass dies nicht die einzige Hackerattacke auf ein deutsches Unternehmen war bzw. bleiben wird.