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     1195  5 Kommentare Genug ist genug – keine Experimente

    NewYork_USA_7Donald Trump ist erfrischend. Endlich! Ebenso wie Marine Le Pen in Frankreich, Brexit-Anführer Nigel Farage oder Frauke Petry in Deutschland sorgt er für den frischen Wind, den die USA, Frankreich, Großbritannien oder Deutschland brauchen. Dazu sorgt er endlich dafür, dass ungebremste Zuwanderung aufhört, Staaten wieder Staaten sind und Folter angewandt wird, warum auch nicht. Ein gutes Vorbild für Europa! Denn die Populisten eint eines – sie wollen eine Oligarchie nach russischem oder türkischem Vorbild und Trump geht mit gutem Beispiel voran. Sein Chefberater erhält von Goldman Sachs ein Abfindungspaket von 285 Millionen Dollar - wer würde da an seiner Unabhängigkeit in den nächsten Jahren zweifeln. Doch bleiben wir nicht im Sarkasmus, reden wir über Fakten und Notwendigkeit. Frauke Petry und die AFD wollen die Reichen noch viel reicher machen, dafür genügt ein Blick ins Wahlprogramm. In Frankreich und Britannien sieht die Wirtschaftspolitik ähnlich aus. Man kann diesen frischen Wind einfach gut finden. Man kann aber auch sagen: Die Politik einer Hillary Clinton, einer Angela Merkel, eines Francois Hollande oder eines David Cameron war nicht immer gut, sie ist sogar in Teilen überaus bedenklich.

    USA_NetflixUmverteilung in der Gesellschaft ist dringend nötig, man muss vieles verändern. Doch den Bock zum Gärtner zu machen kann nicht die Lösung sein, erst recht dann nicht, wenn Foltermethoden wieder en vogue kommen, Minderheiten gegängelt werden, man der Presse vorschreiben mag, was sie zu schreiben hat, man nach Religion zählen lassen will und wer mag sich ausmalen, wozu Trump noch fähig ist.

    Bei Petry oder Le Pen weiß man es zum Glück – sie propagieren nicht weniger als puren Nationalismus, garniert mit Fremdenhass und Parolen, die genau an die 1930er-Jahre erinnern und niemanden kalt lassen dürfen, denn dann wird es ein böses Erwachen geben in Gesellschaft, Wirtschaft und nebenbei auch am Aktienmarkt.

    Deshalb sollte jeder wissen, ob Aktionär oder nicht, ob auf der Suche nach Stabilität und Verlässlichkeit: Das Vorbild für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes ist die Türkei. Die Währung und der Aktienmarkt sprechen die Sprache Erdogans. Wenn die Populisten richtig angreifen, blüht uns das, wovor viele Fondsmanager warnen – ein Desaster auch im wirtschaftlichen Bereich.

    Deshalb sind AFD, Madame Le Pen und wie sie alle heißen kein Spaß, sind Nazis wie Björn Höcke kein Experiment. Wir brauchen mehr Gerechtigkeit, wir brauchen eine Teilhabe aller Menschen an Gesellschaft, wir brauchen Verantwortung und Beteiligung der Zuckerbergs, Thiels, Lafarge und Starbucks, VW, IKEAs dieser Welt – Eigentum verpflichtet auch. Und wir brauchen ein anderes Miteinander, wie es Bernie Sanders in den USA aufgezeigt hatte, der sich jedoch leider aufgrund der Unfähigkeit der demokratischen Partei nicht durchsetzen konnte.

    USA_NewYork_2Der Spaß mit politischen Experimenten ist vorbei. Trump, Höcke und Co. zeigen, wo der Weg hinführt. Die Richtschnur für alle hierzulande ist so einfach wie verfügbar – unser Grundgesetz. Dort steht exakt geschrieben, wonach sich alle richten sollen – von Asylrecht über Pressefreiheit bis Eigentumsverantwortung.

    Niemand kann sagen, er habe nicht Bescheid gewusst. Niemand kann sich verstecken und behaupten, die Freiheit von Menschen, der Presse, die Abwesenheit von Folter oder die Grundwerte seien ihm nicht bekannt gewesen oder das Brechen derselben entgangen. Die Türkei war noch vor wenigen Jahren ein einigermaßen normales Land – Erdogan hat es binnen weniger Jahre komplett gedreht. Im Sinne von Gesellschaft, Wirtschaft, Menschen und auch im Speziellen Aktionären und allen, die die frei Wirtschaft schätzen gilt – kein Fußbreit den Populisten. Es geht nur miteinander – das sollte man aus der Mitte des 20. Jh gelernt haben.

    Daniel Saurenz




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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