Darum dürfte der Anstieg im Bund-Future nur vorübergehend sein
DAX - Nur noch 3 Prozent bis zum Allzeithoch
Der Dax ist gestern früh erstmals seit April 2015 wieder über die Marke von 12.000 Punkten gestiegen. Bis zum Rekordhoch bei 12.390 Punkten fehlten ihm damit nun nur noch knapp drei Prozent.
Als Grund für die anhaltende Partylaune der Börsianer können erneut positive Fundamentaldaten genannt werden. So bestätigte der ifo-Geschäftsklimaindex mit einem Anstieg von 109,9 auf 111,0 Punkte auf die vorgestrigen Einkaufsmanagerindizes.
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar überraschend wieder aufgehellt, obwohl die Analysten hier (genau wie bei den Einkaufsmanagern) mit einem leichten Rückgang gerechnet hatten, nachdem der Index bereits im Januar gefallen war. Doch stattdessen bewerten die Manager der rund 7000 befragten Unternehmen sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate besser als zuvor. Der Rückgang des ifo-Geschäftsklimas aus dem Vormonat wurde damit wieder wettgemacht.
DAX-Unternehmen steigern Gewinn um 15 Prozent
Zudem verläuft die Berichtssaison bislang überzeugend. Rund die Hälfte der DAX-Konzerne hat bislang ihre Zahlen für 2016 veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der operative Gewinn demnach um 15 Prozent auf 58 Milliarden Euro, wie die Wirtschaftsberatung EY auswertete. Das Gewinnwachstum der Unternehmen (+15%) und deren Bewertung gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV = 15) liegen damit auf dem gleichen Niveau. Fundamental passt damit im DAX aktuell alles zusammen.
Sichere Häfen stark gefragt
Doch es gibt einige Warnhinweise, die für eine baldige Gegenbewegung sprechen. So hat der DAX inzwischen die obere Begrenzung seines Aufwärtstrendkanals erreicht (siehe Chart oben). Und vorgestern hatte ich bereits die Elliott-Wellen, das saisonale Muster und die niederländischen Parlaments- sowie die französischen Präsidentschaftswahlen als mögliche „Spielverderber“ für steigende Kurse genannt.
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Was mich jedoch am meisten stört und verwundert, sind die anhaltenden Kursgewinne in den „sicheren Häfen“. Gold und Silber notieren in der Nähe ihrer Trendhochs. Und der Bund-Future ist gestern auf ein Niveau ausgebrochen, dass er zuletzt vor vier Monaten gesehen hat.
Er ist damit wieder tief in die ehemalige Seitwärtsrange (oberes gelbes Rechteck) eingetaucht und hat damit eine mögliche neue Range (unteres gelbes Rechteck) nach oben verlassen. Diese Kursstärke des Bund-Futures, die auf eine vermehrte Flucht in als sicher geltende deutsche Staatsanleihen deutet, ist schon etwas überraschend. Wie lässt sie sich bei der doch so positiven Marktlage erklären?
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