Deutsche Anleihen legen zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen sind am Freitag im Kurs gestiegen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future legte bis zum Abend um 0,37 Prozent auf 159,82 Punkte zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Gegenzug auf 0,43 Prozent.
Händler begründeten die Kursgewinne zum einen mit einer Gegenbewegung auf die schwächere Tendenz am Donnerstag. Verwiesen wurde aber auch auf Äußerungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB), die den Anleihehandel mitbestimmt hätten.
So hatte EZB-Rat Ewald Nowotny für Zinsauftrieb gesorgt, indem er die Möglichkeit von Zinsanhebungen vor dem Ende der EZB-Anleihekäufe ins Spiel brachte. Dem setzte EZB-Chefvolkswirt Peter Praet die aktuelle Linie der Notenbank entgegen, wonach Zinsanhebungen erst weit nach Beendigung der Anleihekäufe in Betracht kommen. Die Möglichkeit einer strafferen Geldpolitik im Euroraum zählt derzeit zu den Themen, auf die die Finanzmärkte besonders sensibel reagieren.
Lesen Sie auch
Die Risikoaufschläge für französische Anleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen legten unterdessen zu. Laut einer neuen Umfrage hat die Chefin des rechtspopulistischen Front National, Marine Le Pen, im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen Boden gut gemacht. Le Pen strebt den Austritt Frankreichs aus dem Euro an. Bisher gilt ein Wahlsieg Le Pens jedoch als unwahrscheinlich, weil ihr größter Konkurrent, der ehemalige Wirtschaftsminister Emmanuel Macron, in einem derzeit wahrscheinlichen zweiten Wahlgang immer noch die mit Abstand meisten Stimmen erhalten dürfte./bgf/jsl/das