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    Finanzieller Erfolg  3105  1 Kommentar Wem Geld unwichtig ist, der verdient wenig - Seite 2

    In den vorangegangenen Jahren hatte ich manchmal Existenzangst gehabt. Was wäre gewesen, wenn Leute wie Servatius, Cramer und Kirch nicht die Hand über mich gehalten hätten? Was wäre gewesen, wenn ich nicht einen loyalen Chef wie Löffelholz gehabt hätte, sondern noch einmal an jemanden wie Manfred Geist geraten wäre? Würde mich ein Magazin wie "Focus" oder die FAZ einstellen? Ich kannte beispielsweise Helmut Markwort vom "Focus", den ich sehr bewunderte und bei dem ich den Eindruck hatte, dass er politisch ähnlich dachte wie ich. Aber hätte es sich ein solches Magazin leisten können, "jemanden wie Zitelmann" einzustellen, der auf die Linke wirkte wie ein rotes Tuch auf den Stier? Ich habe damals nicht gefragt, weil ich glaubte, die Antwort zu kennen. Vielleicht hätte ich mich bei der "Welt" gut einrichten und dort Artikel zu historischen Themen schreiben können, wie Löffelholz mir dies vorgeschlagen hatte. Aber ein solch beschauliches Leben wäre mir zu langweilig gewesen, und dafür war ich auch zu ehrgeizig.

    All diese Gefühle und Überlegungen beschäftigten mich, als ich das Gespräch mit Gauweiler führte. Zudem hatte ich Anfang 1996 eine schwere persönliche Enttäuschung erlebt, weil eine Ehe mit Ilona, einer 21-Jährigen Russin, nach wenigen Monaten scheiterte. Kurz gesagt, in diesen Monaten war ich in keiner guten Verfassung. Gauweiler blieb stehen und schaute mich an: "Querköpfe so wie Sie und ich müssen ordentlich Geld verdienen, um frei unsere Meinung vertreten zu können." Er selbst war jemand, der nicht - wie viele Berufspolitiker - wirtschaftlich von der Politik abhängig war, sondern der als glänzender Jurist so gut verdiente, dass er wirtschaftlich unabhängig war. Das machte es ihm viel leichter, eine unabhängige Meinung zu vertreten und gegen den Strom zu schwimmen.

    Der Satz von Gauweiler war für mich ein Schlüsselerlebnis. Nach diesem Gespräch entschloss ich mich, reich zu werden. Das klingt vielleicht merkwürdig, aber genau so war es. Ich würde Millionär werden! Das war auf den ersten Blick betrachtet ein kühner Entschluss, denn damals lag mein Kontostand bei minus 30.000 DM (auf dem Girokonto) und plus 20.000 DM (auf dem Sparkonto), also eine Freude für jede Bank und wirtschaftlich für mich eine ebenso ungesunde wie unvernünftige Situation. Für einen Journalisten hatte ich zwar sehr gut verdient, aber, so wie manche Gutverdiener, jeden Monat alles Geld ausgegeben und nichts gespart.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Finanzieller Erfolg Wem Geld unwichtig ist, der verdient wenig - Seite 2 Wer sagt, Geld sei ihm nicht so wichtig und geringe finanzielle Ansprüche stellt, wird weniger verdienen als derjenige, dem Geld wichtig ist. Einer der Gründe, warum Frauen nach wie vor im Durchschnitt weniger verdienen, ist der, dass sie finanziell oft zu niedrige Ansprüche stellen.

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