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Sorge um Beziehungen zu USA - Mc-Allister rät zu verstärktem Dialog
(Im 3. Absatz, 2. Satz wurde ein Tippfehler berichtigt.)
BERLIN (dpa-AFX) - Trotz aller Meinungsverschiedenheiten mit der US-Regierung von Präsident Donald Trump rät der CDU-Europapolitiker David McAllister zu einem verstärkten Dialog mit Washington. Amerika sei Europas wichtigster Partner. "Wichtig ist, dass wir jetzt alle Gesprächskanäle zu unseren Partnern in den USA auf allen Ebenen offenhalten", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europäischen Parlament am Dienstag im Deutschlandfunk.
Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), erachtet es angesichts der Missstimmung mit Trump für besonders wichtig, dass die EU auch gegenüber Russland mit einer Stimme spricht. Moskau verfolge die Probleme mit Spannung und Interesse, erklärte er im RBB-Inforadio. "Das wird angesehen als platzschaffende Bewegung geopolitischer Art, die bestimmten russischen Plänen entgegenkommt, sich selbst als Ordnungsmacht zu verstehen."
Der Grünen-Politiker Omid Nouripour rief im ARD-"Morgenmagazin" dazu auf, Europas Beziehungen zu Ländern wie Indien und China zu stärken. Die Kooperation mit den USA bleibe notwendig, Trump sei aber "ausgesprochen unberechenbar". Auch das Umfeld des Präsidenten sei schwierig. "Ich habe selbst im Weißen Haus Leute getroffen vor wenigen Tagen, die man gerichtsfest Nazi nennen kann."
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