ANALYSE/Mainfirst
Neues iPhone sollte Dialog Schwung geben - neu: 'Outperform'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach Ansicht des Investmenthauses Mainfirst sind die jüngsten Kursverluste von Dialog Semiconductor übertrieben. "Die Bewertungskluft zu den Aktien der Wettbewerber in der Halbleiterbranche hat ein extrem hohes Niveau erreicht", schrieb Analyst Jürgen Wagner und stufte das Papier des Apple-Zulieferers von "Neutral" auf "Outperform" hoch. Trotz des zugleich leicht um 1 auf 50 Euro gesenkten Kursziels sieht er damit mittelfristig noch ein Aufwärtspotenzial von knapp 16 Prozent.
Die Dialog-Aktie hatte nach der gegen den britischen Zulieferer Imagination Technologies gerichteten Entscheidung von Apple, spätestens in zwei Jahren eine eigene Technologie für seine Grafikchips einsetzen zu wollen, kräftig Federn gelassen, wie Wagner erinnerte. Immerhin sei auch Dialog von dem iPhone-Hersteller als Großkunden abhängig.
Der hohe Bewertungsabschlag des Dialog-Papiers zu vergleichbaren Werten sollte sich aber verringern, je näher die Markteinführung des nächsten iPhones rücke. Dort sei deutlich mehr Technik von Dialog verbaut, was den Aktien helfen sollte, schrieb der Mainfirst-Experte. Die Bewertung sollte dann das 2017 und 2018 erwartete prozentual zweistellige Umsatzwachstum widerspiegeln.
Zudem sollte das Thema Übernahme stützen. Vor dem Hintergrund, dass China zunehmend Aktien von Dialog kaufe und inzwischen 5,6 Prozent halte, könnte Apple mit einer Offerte dazwischengrätschen. Dem iPhone-Hersteller dürfte kaum an einem Wissenstransfer in Richtung China gelegen sein. Zwar könnte Apple nach Ersatz - etwa den US-Chiphersteller Maxim - Ausschau halten, erklärte Wagner. Allerdings habe "kein anderes Halbleiterunternehmen aktuell die Kapazitäten im Bereich Forschung & Entwicklung, um die integrierten Schaltkreise von Dialog für das Energiemanagement (PMIC) bei Apple zu ersetzen".
Entsprechend der Einstufung "Outperform" erwarten die Analysten von Mainfirst, dass sich der Aktienkurs in den nächsten zwölf Monaten um mindestens 5 Prozent besser als der Stoxx-Europe-600-Index entwickeln wird./ck/mis/jha/
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