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Rückblick auf die Schwellenmärkte im zweiten Quartal 2017: Die Gewinnsträhne setzt sich fort - Seite 3
Schwierigkeiten bei der Einführung der einheitlichen Mehrwertsteuer und Gewinnmitnahmen kühlten den indischen Markt im Juni ab, der sich im bisherigen Jahresverlauf dennoch ziemlich robust zeigt. Die im Juni schwächeren Inflationsdaten ebnen den Weg für eine mögliche geldpolitische Lockerung durch die Zentralbank, und nach unserer Ansicht wird die Einführung der einheitlichen Mehrwertsteuer vielen Unternehmen zugutekommen. Auch wenn es in Indien nach wie vor einige bürokratische Hürden gibt, sehen wir das Potenzial des Landes und die Argumente für ein dortiges Investment positiv.
In Lateinamerika stärkten marktfreundliche Meldungen aus der Politik und Hinweise auf ein Ende der geldpolitischen Straffung in Mexiko das Vertrauen der Anleger. Positive Wachstumserwartungen trugen zu einer Outperformance in Peru bei. Die Entscheidung von MSCI, die Hochstufung Argentiniens auf Schwellenland-Status zu verschieben, führte im Juni zu einer Marktkorrektur, doch der MSCI Argentina Index schloss das Quartal im Plus. Indessen sorgten Gewinnmitnahmen am chilenischen Markt im Berichtsquartal für ein Minus.
Da die Anleger besorgt waren, dass die niedrigeren Ölpreise das Wachstum der Unternehmensgewinne für 2017 beeinträchtigen könnten, gehörte Russland in Osteuropa zu den schwächsten Märkten. Auch zusätzliche US-Sanktionen versetzten viele Anleger in Sorge. Die makroökonomischen Daten deuteten im Berichtsquartal jedoch auf eine Erholung hin, und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich nach zwei Jahren der Schrumpfung im ersten Halbjahr 2017 wieder. Aus Value-Perspektive erscheinen uns Titel aus den Sektoren Energie, Finanzen und IT nach wie vor attraktiv. Überdies bietet der Energiesektor nach unserer Ansicht in einem Umfeld mit niedrigen Ölpreisen Potenzial für eine gute Dividendenrendite, während Unternehmen aus den Sektoren Finanzen und IT mit attraktiven Wachstumsaussichten und relativ günstigen Bewertungen Zugang zur russischen Binnenwirtschaft bieten.
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Die Türkei gehörte zu den Spitzenreitern der Region. Der Markt erhielt durch ein unerwartet hohes BIP-Wachstum im ersten Quartal, eine stärkere Lira und die Durchführung des Volksentscheids über umfassende Verfassungsänderungen Auftrieb. Ungarn, Polen und die Tschechische Republik verbuchten gestützt durch die Aufwertung ihrer Landeswährungen ebenfalls überdurchschnittliche Ergebnisse.