BRENT C.O.
Wieder die 50 US-Dollar im Blick
Erleichtert reagierten die Marktteilnehmer am Ölmarkt auf die Beschlüsse, die das gestrige Treffen zwischen OPEC und wichtigen Nicht-OPEC-Produzenten in Sankt Petersburg zustande brachte.
Ob sich damit eine Trendwende bei den Ölpreisen einstellen wird, bleibt freilich noch abzuwarten. In einer ersten Reaktion honorierte man zumindest die Beschlüsse. Diese sind kurz zusammengefasst: Saudi-Arabien erklärte sich bereit, die Exporte auf 6,6 Mio. bpd zu beschränken. Diese Beschränkung gilt zunächst für den Monat August. Von Nigeria (das ja genauso wie Libyen von den Kürzungsmaßnahmen bislang ausgenommen war) gab es zumindest das Bekenntnis, die Produktion zukünftig begrenzen zu wollen. Was das auch immer heißen mag. In unseren vorherigen Kommentaren hatten wir immer wieder auf die Faktoren verwiesen, die die getroffenen Maßnahmen zur Förderkürzung konterkariert haben – die gestatteten Ausnahme (vor allem Libyen erhöhte die Ölproduktion in den vergangenen Monaten deutlich), die Förderdisziplin innerhalb der OPEC (Stichwort Irak) sowie die zu neuem Glanz erstrahlte US-Schieferölbranche. Zumindest auf die ersten beiden zuerst genannten Faktoren hätte die OPEC Einfluss.
Mit den beschlossenen Maßnahmen und Ankündigen hat die OPEC sicherlich ein Ausrufezeichen gesetzt; auch wenn es nur ein kleines aus unserer Sicht ist. Die Nachhaltigkeit und Belastbarkeit der OPEC-Beschlüsse ist aufgrund der inneren Zerstrittenheit des Kartells und mit Blick auf die Vergangenheit fraglich. Insofern bleiben wir trotz der jüngsten Erholung bei der Einschätzung, dass es für Brent C.O. schwierig werden dürfte, sich dauerhaft oberhalb von 50 US-Dollar etablieren zu können.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Weitere Artikel des Autors
Unser kostenloser Newsletter-Service