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     5645  17 Kommentare Rufmord zulasten der deutschen Autoindustrie

    Ist das politische Magazin aus dem Norden da etwa böse hereingefallen? Es gibt keinen Autokartell-Skandal, es gibt kein Syndikat der Automobilindustrie, es gibt keine Verschwörung. Da hat nur jemand etwas verwechselt, und ausgerechnet der SPIEGEL fällt darauf herein? „Kartellgate“ nach „Dieselgate“? Nichts davon ist wahr.

    Die Nation ist in Aufregung, Seehofer schaltet sich ein und warnt vor Schäden für die gesamte Automobilindustrie, Kauder mahnt einen „reinen Tisch“ an, die ideologischen Feinde des Automobils, die in ihrer Jugend auch gegen Privatbsitz und -eigentum generell waren, schäumen ohnehin. Ein Branchenexperte meint, da müssten wohl 60 Autovorstände ihren Hut nehmen, wenn das wahr wäre. Hat da also wirklich bloß jemand etwas verwechselt?

    In der Tat, so ist es. Der Jemand, der etwas verwechselt hat, sitzt in der Rechtsabteilung des größten deutschen Autokonzerns. Er hatte wohl – sinnbildlich ausgerückt – die Hosen voll, weil ihm jemand vom Bundeskartellamt gesteckt hat, dass hier eventuell ein Kartellverstoß vorliegen könnte. Die Betonung liegt auf „könnte“! Und wie reagiert darauf ein verantwortungsvoller Jurist? Er sucht nach Absicherung. Und welche Absicherung liefert ihm der Gesetzgeber? Die sogenannte „Bonusregelung“, die kartellrechtliche Selbstanzeige in Verbindung mit der Denunziation aller anderen Beteiligten. Und also schreibt der Denunziant Hunderte Seiten Selbstanzeige mit allen ihm zur Verfügungs stehenden Informationen. Alles Betriebsgeheimnisse. Egal, mit der Anzeige und vollständigen „Offenbarung“ geht der Denunziant straffrei aus und die anderen werden in die Pfanne gehauen, bekommen Milliardenbußen! Ein echter Wettbewerbsvorteil, wenn man Finanzkraft als Wettbewerbsvorteil einordnen will.

    Das ist das Strickmuster, der Normalfall, das die Kaffeebranche, die Porzellanbranche, die Autoglasbranche schon hinter sich haben. Nur, was war der Irrtum, was ist falsch gelaufen? Der Irrtum des Wolfsburger Hausjuristen und der von ihm eingeschalteten Anwaltskanzlei(en) liegt darin, dass man den Anwendungsbereich des Kartellrechts beziehungsweise des Kartellverbots falsch gesehen hat. Das Kartellrecht enthält Regeln für Marktverhalten oder genauer: Die Vorstellung des Gesetzgebers zielt darauf, dass auf den Märkten die Preise auf „natürliche“ Weise zustande kommen und nicht abgesprochen werden. Anonym zustande gekommene Marktpreise sind gefragt. Und da es generell auf allen Märkten eine Abhängigkeit zwischen der Angebotsmenge und dem Marktpreis gibt, sanktioniert der Gesetzgeber nicht nur die Preisabsprache, sondern auch die Mengenabsprache. Der Gesetzgeber sieht es also als „unnatürlich“ an, wenn die Kaufleute miteinander Reden und untereinander Marktabsprachen treffen.


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    Rufmord zulasten der deutschen Autoindustrie Ist das politische Magazin aus dem Norden da etwa böse hereingefallen? Es gibt keinen Autokartell-Skandal, es gibt kein Syndikat der Automobilindustrie, es gibt keine Verschwörung. Da hat nur jemand etwas verwechselt, und ausgerechnet der SPIEGEL fällt darauf herein? „Kartellgate“ nach „Dieselgate“? Nichts davon ist wahr.

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    Kommentare

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    29.07.17 17:20:17
    Die deutschen Autobauer werden sich vermutlich eh bald umgucken müssen, wenn die elekro-angetriebenen Automobilhersteller kommen. Darüber sollte der Spiegel lieber berichten, ein wirkliches Thema mit Substanz und mit radikalen Auswirkungen auf den ganzen Sektor und die deutsche Wirtschaft.
    Avatar
    29.07.17 15:55:04
    So süß...
    Danke für die Blumen!
    Magst Du einen Schokoschaumkuss...?
    Avatar
    28.07.17 18:33:20
    Zumindest gibt es jetzt bei Fokus einen kritischen Bericht zur Lügengeschichte im Spiegel in dem im Einzelnen nachgewiesen wird wie der Spiegel die Fakten fälscht. Link unten-. Leider ist bereits zuviel Schaden an der deutschen Schlüsselindustrie angerichtet worden, absichtlich von verblendeten linken Schreibtischtätern die zusammen mit Grünen, Linken, der Zeit, dem Stern und der Neu CDU den Weg vorbereiten in eine Linke Gutmenschendiktatur. Da werden sich einige Naivlinge noch wundern was dann abgehen wird wenn die ersten Massenentlassungen in der Automobil- und Zulieferindustrie beginnen. Wie kann ein Staat seine Schlüsselindustrie nur so vernichten lassen. Wo sind denn bitte die 10-20 000 Feinstaubtoten? Gibt es irgendeinen Beleg für die Behauptung dass plötzlich Feinstaub so gefährlich sei? Natürlich nicht. Wir haben hier ein Presse und Linkskartellkomplott um den guten Menschenverstand zu vernichten, auf Teufel komm raus.

    http://www.focus.de/auto/news/abgas-skandal/neuer-verdacht-i… einrichten wollenhlenden-wettbewerb-der-autobauer_id_7404864.html
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    28.07.17 09:55:15
    Zitat von Max_Investor: Autos aus Deutschland vergiften Menschen auf der ganzen Welt und die Konzerne finanzieren Journalisten, Medienverlage, PR-Agenturen, Fernsehsender und über Steuern (falls sie welche zahlen) auch Altparteien und auch Deine Neupartei...

    Die Zukunft des deutschen Automobilstandortes haben an allererster Stelle ja wohl, die Herrschaften in den schwarzen Leder-Chefsesseln in Wolfsburg, Stuttgart und München aufs Spiel gesetzt ... oder sogar verzockt?

    Konsequenzen?
    Boni? Vertragsverlängerung?

    Was sind das für Aufsichtsräte, die Stecken doch allle mit drin!

    Wie kritisch waren den die Aktionäre in den letzten Jahren? War dieses Desaster wirklich nicht absehbar...?

    Wenn in den Konzernzentralen nicht flux der Schalter umgelegt wird... mM nach sichere Shortkandidaten für die nächsten Jahre... als Verlierer der disruptiven Revolution im Mobilitätssektor.


    https://juergenfritzphil.wordpress.com/2017/02/23/warum-sie-…
    Avatar
    28.07.17 00:14:06
    Autos aus Deutschland vergiften Menschen auf der ganzen Welt und die Konzerne finanzieren Journalisten, Medienverlage, PR-Agenturen, Fernsehsender und über Steuern (falls sie welche zahlen) auch Altparteien und auch Deine Neupartei...

    Die Zukunft des deutschen Automobilstandortes haben an allererster Stelle ja wohl, die Herrschaften in den schwarzen Leder-Chefsesseln in Wolfsburg, Stuttgart und München aufs Spiel gesetzt ... oder sogar verzockt?

    Konsequenzen?
    Boni? Vertragsverlängerung?

    Was sind das für Aufsichtsräte, die Stecken doch allle mit drin!

    Wie kritisch waren den die Aktionäre in den letzten Jahren? War dieses Desaster wirklich nicht absehbar...?

    Wenn in den Konzernzentralen nicht flux der Schalter umgelegt wird... mM nach sichere Shortkandidaten für die nächsten Jahre... als Verlierer der disruptiven Revolution im Mobilitätssektor.

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