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     899  0 Kommentare Indische Notenbank senkt Leitzins - Rupie steigt auf Zweijahreshoch

    MUMBAI (dpa-AFX) - Die indische Notenbank hat in Reaktion auf eine extrem schwache Teuerung ihre Geldpolitik gelockert. Der Leitzins werde von 6,25 auf 6,00 Prozent gesenkt, teilte die Notenbank am Mittwoch in Mumbai mit. Dies ist der niedrigste Zinssatz seit 2010. In ihrer Begründung verwiesen die Währungshüter auf die Inflation, die zuletzt mit 1,5 Prozent so niedrig war wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2012. Es gebe die "dringende Notwendigkeit", die privaten Investitionen zu beleben, hieß es in der Mitteilung zur Zinsentscheidung an die Adresse der Regierung.

    Ein zuvor von den Währungshütern erwarteter Inflationsschub durch höhere Produktionskosten der Unternehmen, Lohnerhöhungen für Staatsbedienstete und die jüngst beschlossene Steuerreform sind bislang ausgeblieben. Seit 1. Juli sind in Indien neue Steuerregeln in Kraft, die das System vereinfachen und die Wirtschaft stützen sollen. Doch die Umsetzung verläuft stockend.

    Außerdem ist die indische Wirtschaft nach einer radikalen Bargeldreform schwach ins Jahr 2017 gestartet. Mit 6,1 Prozent war das Wachstum im ersten Quartal so gering wie seit Ende 2014 nicht mehr. In der Nacht zum 9. November hatte die indische Regierung überraschend die beiden größten Geldscheine des Landes und damit mehr als 80 Prozent des im Umlauf befindlichen Bargelds für ungültig erklärt. Der anschließende Umtauschprozess sorgte für großes Chaos und schadete insbesondere armen Landbewohnern ohne Bankkonto sowie kleinen Unternehmen.

    Die indische Landeswährung Rupie gewann trotz der geldpolitischen Lockerung am Mittwoch deutlich an Wert und stieg auf den höchsten Stand seit gut zwei Jahren. Experten verwiesen darauf, dass die Zinsentscheidung an den Finanzmärkten vorab erwartet worden war und die Währungshüter ihren wirtschaftlichen Ausblick nicht nach unten korrigiert haben. Zudem ist die Stärke der Rupie zu einem erheblichen Teil auf eine allgemeine Dollar-Schwäche aufgrund der politischen Querelen in den USA zurückzuführen./tos/bgf/jha/




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