checkAd

    VW-Strategiechef  889  0 Kommentare Wollen uns frühzeitig Batterierohstoffe sichern

    DÜSSELDORF/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Volkswagen -Konzern will vor dem Elektroautozeitalter frühzeitig die Versorgung mit dem Batterie-Rohstoff Lithium sicherstellen. "Zum einen könnten wir unseren Bedarf über Vereinbarungen mit den Unternehmen decken, die uns künftig mit Batteriezellen beliefern", sagte VW-Strategiechef Thomas Sedran dem "Handelsblatt" (Freitag). Genauso gut könne das Unternehmen Verträge direkt mit Lithium-Produzenten abschließen. "Vielleicht beteiligen wir uns auch an Minengesellschaften", fügte der seit Herbst 2015 für Volkswagen tätige Ex-Opel-Chef an. Wahrscheinlich werde es eine Mischung aus all dem werden. "Im Volkswagen-Konzern haben wir dazu noch keine Grundsatzentscheidung getroffen."

    Lithium ist der Grundstoff heutiger Batterietechnologie, auch in künftigen Generationen wie der energieeffizienteren Feststoffzelle kommt das Leichtmetall laut Sedran zum Einsatz. Die Autobauer rechnen in den kommenden zehn Jahren mit einem deutlichen Sprung bei Produktion und Absatz von Elektroautos, die insbesondere die Abgasbelastung heutiger Verbrennungsmotoren senken sollen. VW etwa kalkuliert bei Neufahrzeugen bis 2025 mit einem Anteil von bis zu einem Viertel reiner Elektroantriebe. 30 neue E-Fahrzeuge sollen bis dahin entwickelt werden. Eigenes Know-How in der Batterietechnologie ist zudem ein Kernbaustein in der Strategie von Vorstandschef Matthias Müller.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Mercedes-Benz Group!
    Long
    65,00€
    Basispreis
    0,47
    Ask
    × 14,61
    Hebel
    Short
    73,29€
    Basispreis
    0,47
    Ask
    × 14,61
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Nach wie vor ist nicht entschieden, ob VW auch eine eigene Fertigung von Batteriezellen aufbaut - den Grundbausteinen von Elektrobatterien. "Die Batteriezellenfertigung ist sehr know-how- und kapitalintensiv. Weltweit gibt es nur ein paar Unternehmen, die das wirklich können", sagte Sedran. "Für Anbieter wie Samsung , LG oder Panasonic arbeiten Tausende von Chemikern in der Zellentwicklung." Um auf Augenhöhe zu bleiben, brauche es strategische Partnerschaften und auch gemeinsame Fertigung. "Mit wem, wird gerade verhandelt", sagte der 52-Jährige dem Blatt.

    Die wichtigsten Förderländer von Lithium seien Argentinien, Chile und Australien, bald komme noch China hinzu. Ab 2020 dürfte der Verbrauch des Rohstoffs deutlich zunehmen, so Sedran. "Wir gehen weltweit ungefähr von einer Verdreifachung bis 2025 aus. Auf die Automobilbranche entfällt heute noch ein kleiner Teil, auf längere Sicht gesehen wird es etwa die Hälfte des Weltbedarfes sein."

    Um sich stabile Preise zu sichern, will VW langfristige Lieferverträge für einen großen Teil des eigenen Bedarfs abschließen. "Genau zu diesem Zweck haben wir beispielsweise auch in Argentinien Mitarbeiter vor Ort, um mit den Lithium-Förderunternehmen Geschäftsbeziehungen auf- und auszubauen", sagte Sedran. Mit anderen Herstellern spreche VW derzeit nicht über Einkaufsbündnisse. "Hier geht jeder Automobilhersteller seinen eigenen Weg, genauso wie jeder seine eigene Strategie in Sachen Elektromobilität verfolgt."

    Ob Autobauer eine eigene Batterieproduktion brauchen, ist in der Branche ein großes Thema. Deutsche Hersteller betonen, dass die Nähe der Batteriefertigung zur Autoproduktion wichtig sei - zu schwer sind ihnen die Batterien, um sie aus Asien in großem Stil teuer in alle Werke weltweit zu verschiffen. Daimler hat bereits eine eigene Batteriefertigung in Deutschland, VW plant hierzulande ebenfalls eine Batteriefabrik. Arbeitnehmervertreter setzen darauf, dass dort neue Arbeitsplätze entstehen, die im Bau herkömmlicher Verbrennungsmotoren verloren gehen dürften. Der mit seinen Elektromodellen erfolgreiche japanische Autobauer Nissan allerdings hat seine Batteriesparte jüngst verkauft./men/jha/stb





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    VW-Strategiechef Wollen uns frühzeitig Batterierohstoffe sichern Der Volkswagen -Konzern will vor dem Elektroautozeitalter frühzeitig die Versorgung mit dem Batterie-Rohstoff Lithium sicherstellen. "Zum einen könnten wir unseren Bedarf über Vereinbarungen mit den Unternehmen decken, die uns künftig mit …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer