Wie wichtig ist Jackson Hole für die Börse?
Es ist wieder soweit. Wie jedes Jahr treffen sich die wichtigsten Notenbanker mit 100 Fachleuten, Finanzministern, Top-Ökonomen und Managern aus der Finanzbranche im US-amerikanischen Jackson Hole. Am heutigen Tag diskutiert die Finanzelite dort über die Rolle der Notenbanken.
Jackson Hole: Ein Event für die Medien
Die Börsen sind also nun wieder heiß auf neue Informationen zur kommenden Geldpolitik. Eigentlich kann man dieses Treffen aber eher mit den Protokollen der Notenbanksitzungen (siehe dazu auch Börse-Intern vom 17. August) vergleichen. Die Medien wollen uns glauben machen, dass es sich um das „Event des Jahres“ handelt. Schließlich machten sowohl der damalige Fed-Chef Ben Bernanke als auch EZB-Präsident Mario Draghi vor ein paar Jahren innerhalb dieses Forums geldpolitische Ankündigungen.
Die Realität sieht aber etwas anders aus. Denn dieses Symposium (das seit 1978 weitgehend ohne Resonanz durch die Börsen veranstaltet wird) hat für die Märkte eher den Charakter von eingeschlafenen Füßen. Es kribbelt ein wenig, aber bewegen tut sich nichts. „Jackson Hole“ ist nämlich nur ein informelles Forum zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Selbst wenn dort die ein oder andere interessante Information offenbart wird, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass dies zu starken Kursschwankungen führen wird. Denn entschieden wird dort nichts.
Auf die Stimmungsindikatoren sollte man achten
Kommen wir deshalb zu den etwas spannenderen neuen Zahlen zu den Stimmungsindikatoren. Da diese auch tatsächlich konkrete Hinweise auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung beinhalten, können sie auch stärkere oder nachhaltigere Kursreaktionen auslösen. Vor allem bei einer starken Abweichung von den Erwartungen (leichte Rückgänge) kann es zu heftigen Kursausschlägen kommen.
Skepsis macht sich unter den Finanzexperten breit
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Passend dazu sorgte der ZEW-Index für die Wirtschaft in Deutschland für schlechte Stimmung. So sank er im August den dritten Monat in Folge um diesmal 7,5 Punkte. Dies kam insofern unerwartet, als man nicht mit einem Rückgang auf 10, sondern nur auf 15 Punkten rechnete. Es macht sich also nicht ohne Grund Skepsis unter den Börsenprofis gegenüber der deutschen Wirtschaft breit.
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