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     436  0 Kommentare Die Schweiz ist hier kein Vorbild / Diskussion um CO2-Abgabe auf Heizenergien

    Hamburg (ots) - Die Einführung einer nach Schweizer Vorbild
    gestalteten CO2-Abgabe auf Erdgas und Heizöl würde keinen
    Lenkungseffekt nach sich ziehen, dafür aber zu erheblichen
    Ungerechtigkeiten führen. Darauf weisen mehrere Verbände der
    deutschen Mineralölwirtschaft hin. Die CO2-Einsparung bei Heizstoffen
    in der Schweiz betrug seit Einführung der Abgabe 2008 rund 16
    Prozent. In demselben Zeitraum wurde in Deutschland durch freiwillige
    Maßnahmen der CO2-Ausstoß von Ölheizungen um 34 Prozent gesenkt. Das
    zeige, dass die Schweiz in dieser Hinsicht nicht als Vorbild tauge.
    Wichtig sei vielmehr die Fortsetzung eines technologieoffenen und
    energieträgerneutralen Wettbewerbs um die besten technischen
    Lösungen. Der Aussenhandelsverband für Mineralöl und Energie (AFM+E),
    das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO), die Mittelständische
    Energiewirtschaft Deutschland (MEW), der Mineralölwirtschaftsverband
    (MWV) sowie der UNITI Bundesverband mittelständischer
    Mineralölunternehmen reagieren damit auf eine aktuelle Studie, die
    der Bundesverband erneuerbare Energien (BEE) mit Unterstützung von
    Vattenfall, nach eigenen Angaben einer der größten Fernwärmeanbieter
    in Deutschland, beauftragt hatte.

    "Eine Lenkungswirkung durch CO2-Bepreisung zu erreichen, ist im
    Wärmemarkt generell ein schwieriges Unterfangen. Der BEE-Vorschlag
    wird den Herausforderungen aber gleich in mehreren Punkten nicht
    gerecht", betonen die Mineralölverbände. So würde die geplante Abgabe
    insbesondere Mieter benachteiligen. Diese müssten mit erheblichen
    Mehrkosten beim Heizen rechnen, ohne dass sie daran selbst etwas
    ändern könnten. Auch Bewohner ländlicher Räume würden einseitig
    belastet. Für die 20 Millionen Menschen mit einer Ölheizung in
    Deutschland gibt es hier oftmals keine technisch sinnvolle und
    bezahlbare Alternative. Die negativen Verteilungswirkungen von
    Abgaben auf Heizstoffe wurden im Grundsatz bereits 2013 durch ein
    Gutachten des IW Köln belegt. Das von den Studienautoren
    vorgeschlagene Rückerstattungsmodell würde an solchen
    Umverteilungseffekten für die genannten Bevölkerungsgruppen wenig
    ändern. Überdies sei mit einem beträchtlichen bürokratischen Aufwand
    für diese Maßnahme zu rechnen.

    Fernwärme bei CO2-Abgabe ausgenommen

    Ein weiterer Schwachpunkt der Studie besteht nach Analyse der
    Mineralölverbände darin, dass die zu einem großen Teil aus
    Kohleverbrennung erzeugte Fernwärme unberücksichtigt bleibt. "Alles
    in allem halten wir die Vorschläge für nicht zielführend", erklären
    die Verbände. Besser als die Einführung einer weiteren zusätzlichen
    Abgabenbelastung sei es, die Förderung der Heizungsmodernisierung
    auszubauen, um für mehr Effizienz und weniger Treibhausgasemissionen
    zu sorgen. Hier würden Brennwertgeräte einen bezahlbaren Einstieg in
    die Energiewende bieten. Durch die verstärkte Kombination mit
    erneuerbaren Energien und die Entwicklung neuer,
    treibhausgasreduzierter Brennstoffe könnte dann in weiteren Schritten
    ein zunehmend klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden.

    OTS: IWO Institut für Wärme und Oeltechnik
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    Pressekontakt:
    Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO)
    Rainer Diederichs (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
    Süderstraße 73 a, 20097 Hamburg
    Tel +49 40 23 51 13-884
    Fax +49 40 23 51 13-29
    presse@iwo.de; www.zukunftsheizen.de/presse



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