charlesjsteel schrieb 31.03.24, 15:29
Hallo zusammen,
beim Vergleich mit Home Depot (HD) ist mir aufgefallen, dass HD es schafft, rund 40% seines Bruttogewinns in Betriebsergebnis umzuwandeln. Bei Hornbach sind es leider nur traurige 13% – das ist dreimal weniger! Ich habe mir das Thema in der Gewinn- und Verlustrechnung der Hornbach Holding genauer angeschaut und interessante Information dazu gefunden (diese Zahlen fast 1:1 auch auf die Finanzlage von Hornbach Baumarkt zutreffen).
Für das Geschäftsjahr 2022/2023 beliefen sich die Kombination aus Verkaufs- und Ladenkosten sowie allgemeinen und administrativen Ausgaben auf 1.842.117 T€. Laut Anmerkungen im Bericht machten die Personalkosten 1.000.097 T€ aus, und Abschreibungen, Amortisation sowie Leasingkosten beliefen sich auf zusätzliche 252.986 T€. Damit bleiben 589.034 T€ der operativen Ausgaben im Bericht unerklärt!
Vergleiche ich Hornbach mit anderen Baumarktunternehmen, sehe ich andere bedeutende Kostenpunkte, wie Werbung, Utility-Kosten und Grundsteuern. Hornbach gibt jährlich etwa 60 M€ für Werbung in Deutschland aus – eine vorsichtige Schätzung der gesamten Werbekosten für das gesamte Unternehmen könnte konservativ bei 120 M€ liegen, da es etwa die Hälfte seines Geschäfts außerhalb des Landes betreibt. Für die Utility-Kosten eines typischen 10.000 qm großen Baumarkts schätze ich etwa 20.000 € pro Monat. Dies würde die gesamten Nebenkosten der Gruppe auf etwa 50 M€ belaufen (ca. 210 Standorte x 20.000 € x 12 Monate). Für die Grundsteuern habe ich einen ziemlich konservativen Ansatz gewählt, der die Berliner Besteuerung auf den gesamten Buchwert der Immobilien der Gruppe anwendet, einschließlich der gepachteten Immobilien. Das würde jährlich etwa 35 M€ für die gesamte Gruppe im schlimmsten Fall ausmachen ((372 M€ +947 M€)/(0,62 Anteil des Eigentums) M€ x Messzahl von 0,35% x 4,35 Hebesatz).
All dies würde zu geschätzten zusätzlichen operativen Kosten von insgesamt 205 M€ führen. Hat jemand eine Ahnung, wohin die anderen 384 M€ fließen? Andere Wettbewerber scheinen nicht viele weitere signifikante operative Ausgaben zu haben, und Hornbach gibt keinen Hinweis darauf, worauf diese Lücke zurückzuführen ist.
Alles in allem scheint dies ein großer Teil des Grundes zu sein, warum Wettbewerber wie Lowe's und Home Depot deutlich profitabler sind als Hornbach. Bin gespannt auf eure Meinungen und Einsichten zu dieser Thematik.
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