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     2646  0 Kommentare Und was tat sich in Warren Buffetts Depot im 3. Quartal 2017? - Seite 2



    Und zu guter Letzt hat Buffett bei Apple weiter zugekauft und mit 3,90 Mio. neuen Aktien seinen Bestand um 2,99% erhöht. Mit 134,1 Mio. Aktien im Gesamtwert von 20,67 Mrd. Dollar ist Apple inzwischen die drittgrößte Position in Buffetts Portfolio hinter Wells Fargo und Kraft Heinz.


    ▸ Verkäufe
    Fast noch interessanter sind Buffetts Verkäufe. Und damit meine ich nicht den Verkauf der restlichen Kleinstposition an Wabco Holdings, sondern seinen weiteren erheblichen Positionsabbau bei IBM. Viele Jahre lang war Buffett der größte Verfechter von "Big Blue" und wurde nicht müde, die Strategie von Chefin Virginia "Ginni" Rometty zu unterstützen. Ihm hatten es die tief verwurzelten Kundenbeziehungen angetan, die er als den Moat ansah. Daher störten ihn auch 22 Quartale in Folge mit sinkenden Umsätzen nicht, denn er war ja eher auf der Kaufseite. Doch nun steckt Buffett in einem Dilemma. Denn als größer Aktionär kann er nicht einfach seine Aktien über die Börse verkaufen, ohne einen Crash in diesem Wert auszulösen. Doch er ist nicht mehr von IBM überzeugt, wie er selbst öffentlich zugab. Nachdem er bereits im ersten Quartal 2017 gut 17 Mio. Aktien und im zweiten Quartal weitere 10 Mio. Aktien verkauft hatte, reduzierte er im dritten Quartal seinen Bestand um weitere 31,53% bzw. 17,06 Mio. Aktien. Verblieben sind in seinem Depot nur" noch 37 Mio. Anteile, die mit 5,37 Mrd. Dollar noch knapp 3% von Buffetts Portfolio ausmachen. Zum Jahreswechsel hatte Buffetts IBM-Anteil als seine viertgrößte Position noch bei 9% gelegen und einen Gesamtwert von 13,5 Mrd. Dollar.

    Und auch bei Wells Fargo, seiner inzwischen wieder größten Depotposition, verkaufte Buffett weitere Anteile, nämlich 3,755 Mio. Aktien bzw. 0,8% seiner Position. Der Hintergrund seines Aktienverkaufs ist schlicht, dass wegen der ständigen Aktienrückkäufe des Unternehmens Buffetts Anteil an Wells Fargo über 10% angestiegen ist und die Behörden Buffett keine Ausnahmeregelung zugestehen wollten. Wenn Berkshire Hathaway nämlich mehr als 10% der Anteile an dieser systemrelevanten Bank hält, hätte man Berkshire Hathaway selbst als systemrelevant eingestuft. Mit erheblich verschärften regulatorischen Auflagen, von erhöhten Eigenkapitalpflichten, Dokumentations- und Aufsichtspflichten bis hin zum Erstellen eines "Testaments" im Falle einer Abwicklung und/oder Konkurses. (Nur) um dies zu umgehen, reduzierte Buffett also seinen Anteil, so dass er nun wieder unter der Marke von 10% aller Aktien liegt. Da Wells Fargo weiter Aktien zurückkaufen wird, dürften wir also in jedem kommenden Quartal eine entsprechende Verkaufsmeldung bzw. Größenanpassung seitens Buffett sehen. Mit 1,4% an Buffetts Portfolio hat sich Wells Fargo wieder auf Platz 1 vorgeschoben vor Kraft Heinz. Allerdings liegt das vor allem am zuletzt schwächelnden Aktienkurs des Lebensmittelgiganten und wir können davon ausgehen, dass man sich bald den Spitzenplatz zurückerobern wird.
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    Michael C. Kissig
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    Michael C. Kissig studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst er regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“. https://intelligent-investieren.net/
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    Verfasst von Michael C. Kissig
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