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Bitcoin ETF - noch nicht auf dem Markt und schon in aller Munde
Noch ist der erste Bitcoin-ETF Zukunftsmusik. Die Chancen darauf werden aber mit der Einführung des Bitcoin-Futures durch die CME erheblich steigen. Damit wird die Kryptowährung auch für institutionelle Anleger interessanter. Wir wagen einen Ausblick auf den ersten Bitcoin ETF und vergleichen ihn mit bereits existierenden Anlageprodukten.
CME Bitcoin Future als Wegbereiter für Bitcoin ETF?
Bis jetzt gibt es keinen echten Bitcoin ETF, sondern nur ähnliche Produkte wie Trusts, ETNs und Zertifikate (siehe weiter unten in diesem Beitrag). Das könnte sich aber bald ändern. Nachdem die Chicago Mercantile Exchange (CME) angekündigt hat, ab 10. Dezember einen Bitcoin-Future anzubieten, sind Spekulationen über die baldige Zulassung des ersten BTC ETFs wieder aufgeflammt.
Futures werden es institutionellen Anlegern erleichtern, in die Kryptowährung zu investieren, und könnten zumindest indirekt auch einem ETF zur Replikation dienen. Die CME begründet ihre Entscheidung in einer Pressemeldung mit dem großen Kundeninteresse.
In der Vergangenheit hatte die US-Börsenaufsicht SEC Bitcoin ETFs keine Zulassung erteilt. In den letzten Monaten häuften sich jedoch Berichte über ein allmähliches Umdenken in der Behörde.
Tatsache ist: In den letzten Tagen haben mehrere ETF-Gesellschaften Fonds auf die Kryptowährung bei der SEC angemeldet (was nicht gleichzusetzen ist mit einer Zulassung). Amplify ETF Trust meldete z. B. einen ETF namens Amplify Blockchain Leaders ETF an. Darüber hinaus gab es weitere Anmeldungen anderer Gesellschaften.
Kommt es irgendwann zur ersten Zulassung, ist im aktuell haussierenden Marktumfeld ein rasches Anwachsen der verfügbaren Produkte wahrscheinlich. Neben einfachen Index-ETFs wird es dann höchstwahrscheinlich auch gehebelte und Short-ETFs geben.
Wie kann ein Bitcoin ETF seine Basis nachbilden?
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Ein Bitcoin ETF würde seine Basis wahrscheinlich über Terminkontrakte und nicht durch den tatsächlichen Kauf von Bitcoins abbilden. Der Kauf von Bitcoins ist mit erheblichen Transaktionskosten und Lagerungsrisiken verbunden. Werden Bitcoins virtuell verwahrt, könnte auch ein ETF durch Hackerangriffe Schäden erleiden.
Die relativ sichere Lagerung in Hardware Wallets ist dagegen mit zusätzlichen Kosten verbunden. Würde ein Bitcoin ETF seinen Bestand in solchen Hardware Wallets verwahren, unterschiede er sich nur durch den regulatorischen Mantel von einem Trust. Niedrige Verwaltungskosten lassen sich jedoch nur mit einer Abbildung über Terminkontrakte erreichen.
Dass der Handel mit Bitcoin Futures kostengünstig wird, ist allerdings nicht sicher. Bislang gibt es keine Erfahrungen mit Terminkontrakten auf Kryptowährungen.
Absehbar ist, dass die Futures sich auf einen Korb von Kursen verschiedener Handelsplätze wie z. B. Kraken.com beziehen werden. Auch diese Handelsplätze sind jedoch noch sehr jung und mitunter von deutlichen Schwankungen in den Spreads gekennzeichnet.