ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Dax rutscht unter 13 100 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem stabilen Handelsauftakt ist der Dax am Dienstag etwas ins Minus abgedriftet und hat die Marke von 13 100 Punkten unterschritten. Zuletzt wurde der Leitindex 0,21 Prozent niedriger bei 13 095,71 Punkten notiert. Tags zuvor war er knapp unter der von Charttechnikern als Hürde angesehenen Marke von 13 200 Punkten abgedreht. Dieses obere Ende der Handelsspanne der vergangenen Wochen gilt bei Marktteilnehmern als entscheidende Schwelle auf dem Weg zu einer möglichen Jahresendrally.
Der MDax rückte am Dienstag um 0,05 Prozent auf 26 128,17 Zähler vor. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,07 Prozent auf 2510,35 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um rund 0,3 Prozent.
Von Unternehmensseite standen unter anderem die Fraport-Aktien mit einem Gewinn von 1 Prozent im Anlegerfokus. Der Flughafenbetreiber hatte für den Airport Frankfurt im November ein Passagierplus von fast 12 Prozent ausgewiesen. Das Frachtaufkommen stieg dabei um knapp 5 Prozent. Ein Händler bezeichnete die Zahlen am Morgen als exzellent.
Die zuletzt unter massiven Verkaufsdruck geratenen Papiere von Dialog Semiconductor setzten am Dienstag zu einer Erholung an und stiegen an der TecDax-Spitze um 3,9 Prozent. Der chinesische Konzern Huawei setzt bei seiner neuer SmartPhone-Baureihe Mate 10 auf Bauteile des Chip-Herstellers. Belastet von Befürchtungen, wonach Großkunde Apple künftig seine eigenen Bauteile zum Strommanagement (PMIC) entwickeln könnte, waren sie tags zuvor mit 21,46 Euro auf einen weiteren Tiefststand seit Herbst 2014 abgesackt. In den vergangenen drei Wochen hatte sie damit fast die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.
Auch die Steinhoff-Papiere setzten ihre Stabilisierung nach dem letztwöchigen Kurseinbruch fort. Zuletzt waren sie mit einem Kursaufschlag von 34 Prozent klarer Spitzenreiter im MDax. Kreisen zufolge verhandelt Aufsichtsratschef Christo Wiese mit Banken über ein Stillhalteabkommen bei einem Milliardendarlehen. Nach dem Hochkochen des Bilanzskandals und dem Abgang von Konzernchef Markus Jooste hatte die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit des Möbelhandelskonzerns zuvor auf Ramschniveau abgestuft. In der vergangenen Woche war die Aktie binnen drei Handelstagen um bis zu 92 Prozent eingebrochen.
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Lanxess-Titel zählten mit plus 0,9 Prozent zu den MDax-Favoriten und setzten sich damit von ihrem jüngsten Zwischentief etwas ab. Informierten Kreisen zufolge hat Lanxess ein Auge auf das Spezialchemie-Geschäft des niederländischen Farben- und Lackkonzerns Akzo Nobel geworfen. Man habe sich mit dem Finanzinvestor Apollo zusammengetan, um ein gemeinsames Angebot für die Sparte vorzulegen. Für Commerzbank-Analyst Michael Schäfer sind Zeitpunkt und Größe des Angriffsziels eine Überraschung. Ein Marktteilnehmer fürchtet, dass eine solche Übernahme Lanxess finanziell und personell überfordern könnte, da der Konzern derzeit noch den US-Zukauf Chemtura aus dem Jahr 2016 integriere./edh/stk