Seoul
Keine Gebühren für Bus und Bahn
Seoul macht es vor, denn seit Montag verzichtet die Stadt auf Gebühren für den öffentlichen Nahverkehr zu den Stoßzeiten. In diesen Stunden liegt die Feinstaubbelastung in der Mega-Metropole weit über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Werte werden als höchst gesundheitsschädlich eingestuft.
Heute um acht Uhr am Morgen erreichte die Feinstaubbelastung in Seoul 79 Mikrogramm pro Kubikmeter, so der Hongkong Standard. Am Morgen lag die Temperatur um den Gefrierpunkt und für den Tag werden 4 Grad Celsius erwartet. In der 3-Millionen Metropole Incheon waren es sogar 122 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Im vergangenen Jahre hatten die Politiker für Seoul einen Richtungswechsel eingeführt, denn nach Neu-Delhi - der Hauptstadt Indiens - hatte die Metropole mit 179 Mikrogramm pro Kubikmeter die höchste Feinstaubbelastung weltweit. Experten meinen, dass der Einsatz von Kohle und Diesel in China zu einer zunehmenden Luftverschmutzung in Seoul geführt hat, die durch Smog noch verschärft wird.
In Seoul haben die Behörden auch die Pkw-Nutzung für öffentliche Bedienstete eingeschränkt, 360 Parkplätze geschlossen und die Bauarbeiten für staatlich geförderte Projekte reduziert. Die neuesten Anti-Luftverschmutzungsaktionen werden wahrscheinlich mehrere Tage dauern, aber es wird nicht erwartet, dass sie sich negativ auf den Betrieb privater Unternehmen auswirken, so CNBC.
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Für Europa gilt, dass laut EU-Richtlinie der Höchstwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter im Tagesmittel nur an höchstens 35 Tagen pro Jahr überschritten werden darf. Laut Regine Günther waren es in Berlin 2017 an allen Messpunkten maximal 28 Überschreitungstage, so die Berliner Morgenpost. Damit ist die Hauptstadt weit von Zuständen wie in Südkorea oder Indien entfernt.