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    Egbert Prior  1851  0 Kommentare Avanciert MyBucks zu Star-Bucks?

    Börsengang im Juni 2016. Ausgabepreis 13,50 Euro. Nach einem anfänglichen Höhenflug liegt der Kurs allerdings seit geraumer Zeit  „unter Wasser“. Aktuell 12 Euro. Anleger sind enttäuscht über den bisherigen Geschäftsverlauf. Statt erhoffter Gewinne fuhr das Unternehmen im Geschäftsjahr 2016/2017 (per 30.6.) dicke Verluste ein, unter dem Strich blieb ein Minus von 13 Millionen. Strategische Investoren,  darunter Alexander Schütz – Gründer des milliardenschweren österreichischen Vermögensverwalters C-Quadrat und Aufsichtsrat der Deutschen Bank –, haben vor wenigen Wochen zugeschlagen und sich über eine Kapitalerhöhung 1,3 Millionen Aktien gesichert. Zeichnungspreis 9 Euro. Sie können sicher sein, daß sich die Profis nicht mit „Peanuts“ zufrieden geben werden. Allein Schütz hält jetzt Anteile im Wert von 11,5 Millionen Euro, neben der Teilnahme an der Kapitalerhöhung hatte der Österreicher auch noch ein größeres Paket durch eine Umplazierung erworben. Über die Perspektiven von MyBucks sprechen wir mit Executive Director Tim Nuy. MyBucks vergibt über Internet oder Mobiltelefon Kleinkredite an Verbraucher. Bislang ist das Fintech in zwölf afrikanischen Ländern unterwegs sowie in Spanien, Polen und Australien. Das Problem  war bisher eine sehr teure Finanzierung über Mezzanin-Kapital mit Zinssätzen zwischen 20 und 30%. Das fresh money aus der Kapitalerhöhung versetzt MyBucks nun in die Lage, das teure Mezzanin-Kapital zu refinanzieren. Nuy glaubt so, die Zinslast um 7,5 Millionen p.a. drücken zu können. Außerdem war das Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr belastet durch die Restrukturierung fünf neuer Töchter, darunter vier Banken in Afrika. Diese Kosten fallen nun weg, gleichzeitig sorgen die Zukäufe für eine Ausweitung des Geschäfts. Summa summarum ist Nuy davon überzeugt, im laufenden Geschäftsjahr unter dem Strich ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen. Der Umsatz könnte dabei um 20% auf 60 bis 70 Millionen klettern. Für die Bilanzperiode (2018/19) nimmt der Manager sogar 90 bis 100 Millionen Umsatz ins Visier, dabei sollen 7 bis 9 Millionen Nettogewinn drin sein. 2017/2018 beschreibt Nuy als „Übergangsjahr“, danach soll MyBucks richtig Gas geben. Langfristig möchte sich das Fintech über Kundeneinlagen finanzieren, was die Zinsbelastung in den einstelligen Prozentbereich senken könnte. Das Geschäftsmodell erscheint attraktiv. Im Vergleich zu etablierten Märkten weisen die Länder auf dem schwarzen Kontinent eine höhere Wachstumsrate auf. Die Vergabe der ungesicherten Kredite trifft ein Computer in wenigen Minuten. Dabei greift MyBucks auf die unterschiedlichsten Informationsquellen über den Antragsteller zurück – Kredithistorie, Arbeitgeber, soziale Netzwerke etc.. Die Ausfallrate nur 7%. Der durchschnittliche Kredit hat ein Volumen von lediglich 200 Euro. Laufzeit im Schnitt 6 Monate. Ein typischer Zinssatz liegt zwischen 50 und 60% jährlich. Der aktuelle Börsenwert – rund 156 Millionen – ist angesichts des enormen Wachstumspotentials ein Schnäppchen. Fazit: Kursziel 20 Euro.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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