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Nur No-Groko kann Euro-Irrsinn noch verhindern - Seite 3
Doch selbst wenn man diese Argumente nicht gelten lässt, muss man sich fragen, was wir von den Handelsüberschüssen haben, die wir mit den anderen Ländern des Euroraumes erzielen. Bedeuten diese Überschüsse doch auch, dass wir entsprechende Forderungen gegen diese Länder aufbauen, die angesichts der schon hohen Verschuldung von zweifelhafter Güte sind. Symptom bleiben die auf mehr als 11.000 Euro pro Kopf der hier lebenden Bevölkerung angewachsenen zins- und tilgungsfreien Target2-Kredite der Bundesbank an die Krisenländer der Eurozone inklusive Frankreich. Während Staaten wie Norwegen, Singapur und selbst die Schweiz (über die Notenbank) werthaltiges Auslandsvermögen aufbauen, zwingt uns der Euro zur zinslosen Kreditvergabe an faule Schuldner ohne Aussicht auf Tilgung. Genauso gut könnten wir unsere Autos verschenken.
Auch die EZB leistet einen zunehmenden Beitrag zur Umverteilung in der Eurozone. Tiefe Zinsen belasten per Definition die Halter von Finanzforderungen (also uns Deutsche) und begünstigen Schuldner und Besitzer von Sachvermögen (also Italiener und Franzosen und die anderen Südeuropäer). Kosten, die wir beim Blick auf unseren Kontoauszug nur erahnen und die erst in den kommenden Jahren und Jahrzehnten richtig sichtbar werden, wenn Millionen von Deutschen ihre Lebensversicherungen ausgezahlt bekommen.
Fazit: Der Euro ist faktisch ein Subventionsprogramm für unsere Exportindustrie, das wir selber bezahlen und das, wie immer bei Subventionen, die gleiche Folge hat: Es fördert die Erosion der Wettbewerbsfähigkeit.
- Ist der Frieden in Europa nur mit mehr Integration sicher? – Konfrontiert man die Politik mit den (offensichtlichen) negativen wirtschaftlichen Konsequenzen des Euro, wird immer die „Frieden stiftende“ Wirkung von EU und Euro betont. Doch auch hier zeigt sich bei genauerem Betrachten, dass es sich um eine Behauptung handelt, der jegliche Substanz fehlt.
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Natürlich war es richtig, nach den furchtbaren Ereignissen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts mit einer friedlichen Kooperation der früheren Erzfeinde einen Weg zu suchen und zu finden, um zu verhindern, dass sich Kriege in Europa wiederholen. Die EU hat dazu zweifellos einen Beitrag geleistet. Richtig ist aber auch, dass wissenschaftliche Forschungen in der Demografie, vor allem am Anteil junger Männer in einer Gesellschaft, den entscheidenden Erklärungsfaktor für die Bereitschaft zu Krieg, Bürgerkrieg und Terror sehen.