Anfang einer Top-Formation oder Fortsetzung der Rally? - Seite 2
Zweitens handelt es sich auch aus charttechnischer Sicht um einen bemerkenswerten Ausbruch. Denn die Ausbruchskerze vom Freitag ist uneingeschränkt bullish zu werten. Sie ist lang, weiß und nahezu ohne „Schatten“ (vor allem ohne „Docht“)! Dazu kommt noch, dass dieser Ausbruch von einer deutlichen Kurslücke begleitet wurde, durch die die vorangegangenen beiden Hochs (siehe rote Pfeile) faktisch bereits überwunden wurden. Sogar die rote Konsolidierungslinie, an der der NASDAQ 100 noch am Vortag erkennbar zurückschreckte, wurde damit gebrochen.
Drittens handelt es sich zudem auch aus stimmungstechnischer Sicht um einen bemerkenswerten Ausbruch. Sicherlich liegt auch der erwähnten Risikobereitschaft eine grundsätzlich optimistische Stimmung zu Grunde. Jedoch führte der Ausbruch den Kurs sogar über die runde 7.000-Punkte-Marke (siehe grüne Linie). Eine solche wichtige Hürde wird nicht einfach so nebenbei überwunden. Ganz besonders nicht, wenn im Vorfeld schon zwei Versuche gescheitert sind. Die Anleger müssen also gute Gründe für ihr handeln haben. Gründe, welche die Kurse auch noch weiter anheizen können.
S&P 500 und Dow Jones hinken hinterher
Nichtsdestotrotz sind diese ganzen bullishen Zeichen und dieser Ausbruch kein Garant für eine erneute mehrjährige Fortsetzung des Bullenmarkts. Es gibt nämlich auch noch die Möglichkeit, dass es sich bei dem Ausbruch nur um den Ausdruck eines Überschwangs der Anleger handelt: Da der NASDAQ 100 schon längere Zeit relativ stark ist, investieren mehr und mehr Anleger hier und treiben die Kurse dadurch übermäßig stark voran.
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Denn die beiden anderen großen US-Indizes, Dow Jones und S&P 500, können aktuell nicht mithalten. Dem S&P 500 fehlen noch 3,1 % bis zu einem neuen Allzeithoch, beim Dow Jones sind es sogar mehr als 5 %! Trotz Vorlauffunktion handelt es sich hier um wirklich ungewöhnlich große Abstände zum NASDAQ 100. Als der NASDAQ 100 Anfang November 2015 ähnlich stark war und noch weit vor den anderen beiden US-Indizes nach oben ausbrach, lag der Abstand mit 1,4 % zum S&P 500 und 1,7 % zum Dow Jones deutlich enger.