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Eurokurs fällt unter 1,23 US-Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Dienstag deutlich nachgegeben. Am späten Nachmittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,2280 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte der Euro noch zeitweise bei 1,2355 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2276 (Montag: 1,2309) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8146 (0,8124) Euro.
Schwache Wirtschaftsdaten aus Deutschland belasteten den Euro. Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) waren im März überraschend stark gefallen. "Die Sorge vor einem durch die USA ausgelösten globalen Handelskonflikt lässt die Experten vorsichtiger in die Zukunft blicken", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Auch die entsprechenden Daten für die gesamte Eurozone gingen zurück.
"Der schwelende Handelsstreit mit den USA - ausgelöst durch die angedrohte Einführung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium - verdirbt zunehmend die Konjunkturlaune in Europa", kommentierte Analyst Christian Lips von der Norddeutschen Landesbank. "Nun gelte es vor allem, eine Eskalation des Handelskonflikts zu vermeiden." Erwartungen, dass die EZB einen rascheren Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik anstreben könnte, wurden durch die Daten gedämpft. "Die Tauben im EZB-Rat dürften sich angesichts der abgekühlten Stimmung und schwacher Inflationszahlen in ihrer vorsichtigen Gangart bestätigt fühlen", schreibt Lips. Ein rascherer Ausstieg aus der konjunkturstützenden Politik würde tendenziell den Euro stützten.
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Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87715 (0,87593) britische Pfund, 130,72 (130,65) japanische Yen und 1,1721 (1,1717) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1311,00 (1312,40) Dollar gefixt./jsl/jkr/he