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Novartis profitiert im ersten Quartal von neuen Medikamenten
BASEL (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Novartis ist mit Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn in das neue Jahr gestartet. Dabei profitierte das Unternehmen im ersten Quartal von neuen Medikamenten sowie positiven Währungseffekten. Für das Gesamtjahr bestätigt Novartis seine bisherigen Ziele. Die Aktie konnte darauf an der Börse in Zürich zu Handelsbeginn zunächst zulegen, rutschte dann aber leicht ins Minus.
Die Erlöse stiegen in den ersten drei Monaten um 10 Prozent auf 12,7 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag in Basel mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus bei 4 Prozent. Analysten hatten mit etwas weniger gerechnet. Das eigentliche Pharmageschäft legte währungsbereinigt um 6 Prozent zu. Zu der guten Entwicklung in den ersten drei Monaten trugen die Mittel Cosentyx gegen Schuppenflechte und Entresto gegen Herzinsuffizienz sowie die Onkologiesparte bei. Sie konnten Einbußen beim Leukämiemittel Glivec, das unter Generika- Konkurrenz leidet, mehr als ausgleichen.
Bei den anderen beiden Sparten Alcon und Sandoz setzte die Augensparte wie erwartet ihre Erholung weiter fort, während das Generikageschäft auch in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres unter dem verstärkten Preisdruck in den USA litt. Sandoz verzeichnete mit 2,5 Milliarden Dollar einen Umsatzplus von 4 Prozent, währungsbereinigt ergab sich ein Minus in gleicher Höhe. Den Preisverfall konnte die Sparte durch Volumensteigerungen teilweise wettmachen.
Alcon konnte den Umsatz währungsbereinigt um 7 Prozent auf 1,78 Milliarden Dollar steigern. Mit Blick auf die strategische Überprüfung zur Augensparte bestätigte der Konzern frühere Aussagen, nach denen der Prozess voranschreitet. Eine mögliche Transaktion sei nicht vor dem ersten Halbjahr 2019 wahrscheinlich, hieß es. Die Schweizer hatten im Frühjahr vergangenen Jahres angekündigt, alle Optionen für das einst von Nestle übernommene Geschäft zu prüfen, das sich mit roten Zahlen aber nur als Belastung für den Konzern entpuppt hatte. Ursprünglich wollte Novartis eine Entscheidung über eine Weiterführung des Geschäfts, einen Verkauf oder einen möglichen Börsengang bis zum Jahresende fällen, vertagte diese aber dann.
Das operative Kernergebnis, bei dem Übernahmen und weitere Sondereffekte herausgerechnet sind, konnte um 11 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar zulegen. Unter dem Strich verdiente Novartis mit gut 2 Milliarden Dollar 22 Prozent mehr. Die Ergebnisse lagen in etwa im Rahmen der Erwartungen.
Die Jahresprognose bekräftigte Novartis. So soll der Umsatz 2018 währungsbereinigt im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich wachsen. Beim operativen Kernergebnis wird ein währungsbereinigter Anstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erwartet. Durch den Verkauf seines Anteils am Geschäfts mit verschreibungsfreien Mitteln (OTC) an GlaxoSmithKline Ende März für 13 Milliarden Dollar erwartet Novartis einen hohen Einmalgewinn im zweiten Quartal.
Mit diesem Verkauf sowie mit der geplanten Übernahme von Avexis und der Lizenzvereinbarung mit Spark Therapeutics will sich Novartis künftig stärker auf das Arzneimittelgeschäft konzentrieren. Dazu beitragen soll auch ein neuer Forschungschef. John Tsai übernimmt die Position Anfang Mai. Tsai kommt vom US-Konzern Amgen , wo er für rund ein Jahr ebenfalls als Forschungschef tätig war. Zuvor hat er elf Jahre bei Bristol-Myers Squibb auf verschiedenen Positionen gearbeitet, zuletzt als Leiter der klinischen Entwicklung. Er folgt Vasant Narasimhan nach, der im Februar den Chefposten bei Novartis übernommen hatte./nas/AWP/she