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    SÜDWIND auf der Weltkakaokonferenz in Berlin  544  0 Kommentare Kakaosektor muss existenzsichernde Einkommen und Löhne garantieren

    Bonn (ots) - Anfang nächster Woche treffen sich in Berlin rund
    1.500 Menschen aus aller Welt, um anlässlich der World Cocoa
    Conference 2018 (22.04-25.04.2018) über die Zukunft des Kakaosektors
    zu diskutieren. SÜDWIND wird bei dieser Veranstaltung bei einer
    zentralen Diskussionsrunde vertreten sein und existenzsichernde
    Einkommen für die Menschen einfordern, die Kakao anbauen. Parallel
    zur Konferenz wird das neue Kakaobarometer erscheinen, dass SÜDWIND
    mitverfasst hat (zunächst auf Englisch). Die Ergebnisse der
    Recherchen zeigen erneut, wie dringend notwendig soziale, doch auch
    ökologische Verbesserungen in der Wertschöpfungskette von Kakao sind.

    Die Bäuerinnen und Bauern, die Kakao anbauen, stehen vor großen
    Herausforderungen. Ende September 2016 brachen binnen weniger Monate
    die Kakaopreise um mehr als 30 % auf zeitweise unter 2.000 US-Dollar
    je Tonne ein. Selbst nach einer leichten Preiserholung in den
    vergangenen beiden Monaten liegt der Kakaopreis mit rund 2.500
    US-Dollar je Tonne deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre vor dem
    Preisverfall.

    Insbesondere in Ghana und in der Côte d'Ivoire, wo die Einkommen
    von Millionen Menschen vom Kakaoanbau abhängen, hatte dies
    gravierende Auswirkungen. Zwar versuchen nationale Kakaobehörden in
    beiden Ländern über Vorabverkäufe einen staatlichen Mindestpreis zu
    garantieren, doch aufgrund des Preisverfalls musste die Kakaobehörde
    der Côte d'Ivoire diesen Mindestpreis Ende März 2017 um 36 % senken.
    Ghanas Regierung subventioniert derzeit den Kakaopreis, um den
    Bäuerinnen und Bauern zumindest den gleichen Betrag wie in den
    Vorjahren auszahlen zu können.

    Ursache des Preisverfalls war eine sehr gute Ernte. Die starke
    Steigerung der Erntemenge lässt sich nicht nur darauf zurückführen,
    dass die Wetterbedingungen gut waren. Eine wichtige Rolle hat
    insbesondere in der Côte d'Ivoire auch die Ausweitung der
    Ernteflächen gespielt. "Ein großer Teil der neu angelegten Plantagen
    befinden sich jedoch auf Flächen, die eigentlich geschützt sind", so
    Friedel Hütz-Adams, Kakaoexperte bei SÜDWIND und Mitautor des
    Kakaobarometers. "Ohne diesen eigentlich illegalen Anbau hätte es
    wahrscheinlich den Überschuss und den Preisverfall nicht gegeben."
    Die sozialen Folgen des Preisverfalls für viele Menschen in
    Westafrika sind verheerend. Derzeit laufen in Ghana und in der Côte
    d'Ivoire Erhebungen über die Lebenshaltungskosten der Menschen, die
    Kakao anbauen. Ziel des Projekts, an dem SÜDWIND ebenfalls beteiligt
    war, ist die Kalkulation existenzsichernder Einkommen für die
    Bäuerinnen und Bauern.

    "Die Kalkulation existenzsichernder Einkommen sollte als Grundlage
    dafür dienen, einen Kakaopreis zu berechnen, der zumindest die
    dringendsten Bedürfnisse der Menschen abdeckt. Eben diese Abdeckung
    der dringendsten Bedürfnisse ist ein Menschenrecht, das nicht
    verweigert werden darf," so Friedel Hütz-Adams.

    Diese Forderung wird SÜDWIND auch in einer Diskussionsrunde bei
    der World Cocoa Conference erheben, bei der es um die Zukunft des
    Kakaosektors geht. Die Einhaltung der Menschenrechte in der gesamten
    Wertschöpfungskette von Kakao muss gewährleistet werden. "Angesichts
    der niedrigen Einkommen der Bäuerinnen und Bauern, weit verbreiteter
    Armut in den Anbaugebieten und Kinderarbeit liegt es auf der Hand,
    dass großer Handlungsbedarf besteht. Das Nettoeinkommen der Menschen,
    die Kakao anbauen, muss zum Mittelpunkt aller
    Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen, Regierungen und
    Nichtregierungsorganisationen werden. Da der Sektor dies in vielen
    Jahren durch freiwillige Initiativen nicht geschafft hat, sollten
    Regierungen gesetzlich eben diese Einhaltung der Menschenrechte
    verpflichtend machen."

    OTS: SÜDWIND e.V.
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/129291
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_129291.rss2

    Pressekontakt:
    Friedel Hütz-Adams
    Tel.: 0228- 763698-15
    Mobil: 0160 99 40 44 67
    E-Mail: huetz-adams@suedwind-institut.de



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