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     203  0 Kommentare Steigende Inflation und Aktienpreise - Seite 2

    Die Logik dahinter: In Zeiten einer gut laufenden Wirtschaft ist anzunehmen, dass Arbeitslosenquoten sinken, da Unternehmen aufgrund gut laufender Geschäfte immer mehr Mitarbeiter einstellen. Wenn die Arbeitslosenquote nun niedrig ist, müssen die Unternehmen aber mehr zahlen, um Arbeitnehmer anzulocken – es herrscht ja Vollbeschäftigung. Das hat zur Folge, dass die Löhne ansteigen. Höhere Löhne wiederum bedeuten mehr Geld, das durch die Wirtschaft fließt und dadurch auf Güter und Dienstleistungen wirkt, wodurch im Endeffekt Inflation entstehen soll.

    Was hat Inflation mit der Gesamtwirtschaft zu tun?

    Höhere Löhne – das klingt doch erstmal gut, würden viele von uns sagen. Jedoch hat das Ganze auch ein böses Erwachen, wenn das Wachstum nicht nachhaltig ist. In Zeiten besonders hoher Inflation (Hyperinflation), wie z.B. aktuell in Venezuela oder damals in der Weimarer Republik, kann schon mal ein ganzes Finanzsystem einknicken. Hier sind es vor allem Sparer und Investoren, die an Kaufkraft verlieren, da ihr Geld immer mehr entwertet.

    Auf der anderen Seite ist eine zu niedrige Inflation, wie wir sie in den letzten Jahren hatten, auch nicht förderlich, da diese dazu anregt große Bargeldbestände zu horten (Oh wir Deutschen lieben einfach Cash), um die drückende Schuldenlast zu bewerkstelligen. Ohne Inflation läuft eine Wirtschaft, die auf Kredit erbaut ist, auch in die Gefahr eines Kollapses. Dies passiert genau dann, wenn Schulden dauerhaft schneller wachsen, als die Produktivität. Die Zentralbanken auf unserer Welt sind also höchst daran interessiert, ein konstantes Inflationslevel zu halten – 2% als Ziel -, um nachhaltig auf Kredit zu wachsen. Das ist genau die richtige Dosis, die die Kaufkraft stabil hält, Unternehmen keine Sorgen bereitet und Schulden abbaut.

    Warum beeinflusst Inflation Aktienpreise?

    Wenn die Überhitzungstheorie nach der Phillips-Kurve nun zutreffend ist, müssen die Zentralbanken die Zinssätze anheben, um zu versuchen, die Wirtschaft abzukühlen. Kritiker reiben sich schon heute die Hände und Dauerpessimisten sehen sich endlich in Ihrer Abwärtsprognose bestätigt. Warum?

    Nun, da Wertanlagen nichts Anderes sind, als zukünftige Cashflows (bzw. eine Erwartung über zukünftige Cashflows), spielt die Inflation eine nicht unbedeutende Rolle in der Bepreisung von Aktien. Steigt diese unkontrolliert, so passt sich auch der Kapitalwert an und sinkt. Diese Schlussfolgerung ist erstmal intuitiv und leicht zu verstehen, denn steigt die Inflation an, so muss meine Anlage auch den Anstieg miteinrechnen – sie ist also heute weniger wert.

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    Arthur Vott
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    Arthur ist bei Fundamental zuständig für das Wachstum der Firma. Er schafft die Brücke zwischen der Unternehmensentwicklung und der quantitativen Forschung. Schon früh faszinierten ihn daten-getriebene Hedge-Fonds aus den USA und er machte sich zur Aufgabe ihren Erfolg auf den Grund zu gehen. In seinem Studium beschäftigte er sich vor allem mit der Kombinatorik von Value- und Momentum Strategien und deren Alpha-Potential. Nach diversen Stationen im Business Development in der Bau- und Finanzindustrie gründete er Fundamental mit der Vision, erfolgreiche und hochtechnologische Anlagelösungen zu entwicklen.
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    Verfasst von Arthur Vott
    Steigende Inflation und Aktienpreise - Seite 2

    Auf den Punkt gebracht: Inflation treibt die aktuellen Ängste an der Börse. In der USA fiel der Anstieg größer aus, als erwartet – für einige ein Anzeichen von Überhitzung. Die Inflationsrate ist der Hauptfokus in der Steuerung der monetären Politik vieler Zentralbanken. Durch eine grauduelle Zinseerhöhungen versucht die USA langsam vom Gaspedal runterzugehen. Es ist […]

    Der Beitrag Steigende Inflation und Aktienpreise erschien zuerst auf Fundamental Capital.