ROUNDUP/Aktien Europa Schluss
Verluste - Handelsstreit wieder stärker im Blick
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der europäische Aktienmarkt ist angesichts des weiter schwelenden globalen Handelskonflikts mit Verlusten in den August gestartet. Der EuroStoxx 50 gab am Mittwoch um 0,46 Prozent auf 3509,23 Punkte nach. Im Juli hatte sich der Leitindex der Eurozone noch um fast 4 Prozent erholt.
Für den französischen Cac 40 ging es zur Wochenmitte um 0,23 Prozent auf 5498,37 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 gab um deutliche 1,24 Prozent nach auf 7652,91 Zähler. Marktbeobachter verwiesen dazu auch auf enttäuschende Konjunkturdaten aus China, wodurch der Kupferpreis unter Druck geraten sei und in der Folge die in London schwer gewichteten Minenwerte belastet habe. Am Donnerstag steht die Leitzinsentscheidung der Bank of England auf der Agenda.
Der brodelnde Handelskonflikt zwischen den USA und China hatte auch den chinesischen Aktienmarkt nach unten gezogen. Leicht gedrückt verläuft bislang auch der Aktienhandel in den USA. US-Präsident Donald Trump denkt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg darüber nach, die bis Ende August geplanten Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von den ursprünglich geplanten 10 auf 25 Prozent zu erhöhen. Das dürfte vor allem eine Verhandlungstaktik sein, um China zu Gesprächen zu bewegen, sagte ein Händler.
Hinzu kamen durchwachsene Signale von Unternehmensseite. So senkte der Industriekonzern Thyssenkrupp wegen eines schwachen Anlagenbaus seine Prognosen und der Autobauer Volkswagen warnte vor einem schwierigen zweiten Halbjahr. Thyssenkrupp gaben um 0,66 Prozent nach. Volkswagen sackten um 3,69 Prozent ab. Der Index der Autowerte Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts war mit einem Minus von 2,47 Prozent der größte Verlierer im Branchentableau.
Rio Tinto verfehlte laut den Analysten von JPMorgan die Markterwartungen für das operative Ergebnis (Ebitda) des ersten Halbjahres. Die Aktien rutschten um 3,40 Prozent ab.
Der italienische Versorger Enel verstimmte die Anleger mit einem gestiegenen Schuldenberg und einer etwas schwächer als gedachten Umsatzentwicklung. De Aktien knickten um 3,88 Prozent ein.
Noch schlechter im Eurostoxx waren nur noch die Papiere der italienische Großbank Intesa Sanpaolo nach Quartalszahlen. Die Papiere der französischen Bank BNP Paribas gaben um 0,47 Prozent nach, hatten mit ihren jüngsten Zahlen aber die Gewinnerwartungen übertroffen.
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Die Aktionäre von Air France-KLM schöpften nach den jüngsten Zahlen der Fluggesellschaft Hoffnung. Die Papiere setzten ihre Erholung mit einem Plus von 4,17 Prozent fort. Streiks und die Unsicherheit über die künftige Unternehmensführung hatten den Kurs in den vergangenen Monaten nach unten gezogen. Der operative Gewinn war zwar im zweiten Quartal eingebrochen, allerdings weniger als befürchtet./ajx/he